Der Purpur-Hasenlattich (Prenanthes purpurea)[1], auch einfach Hasenlattich oder Purpurlattich genannt, ist eine Pflanzenart aus der Gattung der Hasenlattiche (Prenanthes) in der Familie der Korbblütler (Asteraceae). Sie ist in Eurasien weitverbreitet.
Der Hasenlattich wächst als ausdauernde krautige Pflanze und erreicht Wuchshöhen von 30 bis 150 Zentimetern.[1] Der Stängel ist reich verzweigt.[1]
Die kahlen Laubblätter sind länglich-lanzettlich. Die Blattoberseite ist grün und die Blattunterseite grau- bis blaugrün.[1] Populationen mit besonders schmalen, zum Teil linealen, ganzrandigen Blättern werden als Prenanthes purpurea f. angustifolia bezeichnet. Die unteren Laubblätter sind gestielt, länglich verkehrt-eiförmig, buchtig gezähnt bis fiederteilig. Die oberen Laubblätter sind sitzend, mit herzförmigem Grund und stängelumfassend.[1]
Die Blütezeit liegt im Juli und August. In einem lockeren, rispigen Gesamtblütenstand befinden sich viele lang gestielte, nickende körbchenförmige Teilblütenstände. Die Körbchen enthalten fünf bis acht Hüllblätter und zwei bis fünf rötliche bis purpurfarbene oder violette Zungenblüten.[1] Der Griffel ragt 7 Millimeter aus der Staubblattröhre der Blüten und die Narbenlappen rollen sich vollständig rückwärts.
Die runde, ungeschnäbelte Achäne besitzt einen deutlichen Pappus.
Die Chromosomenzahl beträgt 2n = 18.[2]
Der Hasenlattich ist ein Hemikryptophyt.
Die Narbenlappen rollen sich vollständig rückwärts, so dass bei ausbleibendem Insektenbesuch spontane Selbstbestäubung erfolgt. Bestäuber sind Bienenverwandte, Fliegen und Käfer.
Er ist eine Schatten- bis Halbschattenpflanze und wichtiges Wildfutter, weshalb kleine Populationen durch Wildverbiss bedroht sind. Bedeutung hat er auch als Nahrungspflanze seltener Eulenfalter der Gattung Cucullia (Mönchseulen).
Der Hasenlattich ist eurasiatisch verbreitet mit Verbreitungsschwerpunkt im europäischen Westen. Sein Verbreitungsgebiet umfasst Spanien, Andorra, Frankreich, Korsika, Italien, Deutschland, früher auch Luxemburg, Polen, Tschechien, die Schweiz, Liechtenstein, Österreich, Slowenien, Ungarn, die Balkanhalbinsel, Bulgarien, die Slowakei, Serbien, die Ukraine, Georgien, den Kaukasusraum und die Türkei.[3] Prenanthes purpurea ist die einzige Prenanthes-Art, die in Mitteleuropa vorkommt.
In Deutschland findet man den Hasenlattich vorwiegend im Hügelland und im Gebirge. In den Alpen erreicht er eine Höhenlage bis zu 2043 Meter. In den Allgäuer Alpen steigt er am Südostgrat des Kegelkopfs in Bayern bis in eine Höhenlage von 1850 Meter auf.[4] Im Tiefland fehlt er oder ist sehr selten.
Der Hasenlattich gedeiht meist in kraut- und grasreichen Bergmischwäldern mit Buchen, Tannen, Eichen und Fichten und wächst in Hochstaudenfluren und in Verlichtungen an Waldwegen. Sein Optimum erreicht er im hochmontanen Rotbuchenwald. Der Hasenlattich gedeiht am besten auf frischen, ziemlich nährstoffreichen, vorzugsweise kalkarmen, neutralen bis mäßig sauren, mull- oder modrig humosen, mittel- bis tiefgründigen Lehmböden mit humidem Klima. Er ist in Mitteleuropa eine Fagion-Verbandscharakterart.[2]
Der Purpur-Hasenlattich (Prenanthes purpurea), auch einfach Hasenlattich oder Purpurlattich genannt, ist eine Pflanzenart aus der Gattung der Hasenlattiche (Prenanthes) in der Familie der Korbblütler (Asteraceae). Sie ist in Eurasien weitverbreitet.