Das Bartgras (Bothriochloa ischaemum (L.) Keng) ist eine Pflanzenart aus der Familie der Süßgräser (Poaceae). Es bestehen auch die Bezeichnungen Gemeines oder Gewöhnliches Bartgras. Für die Schweiz ist auch die Bezeichnung Hühnerfuss belegt.[1] Als Synonym des wissenschaftlichen Namens besteht auch die Bezeichnung Andropogon ischaemum L. bzw. Dichanthium ischaemum (L.) Roberty.
Die ausdauernde Pflanze erreicht Höhen zwischen 15 und 60 Zentimetern. Sie ist ein Hemikryptophyt. Die Stängel sind aufsteigend. Die Blätter des Bartgrases sind graugrün, die Blatthäutchen sind als Haare ausgebildet. Die Ähren sind hellviolett gefärbt. Die 3-15 Ähren sind fast fingerförmig angeordnet, jede ist 3–7 cm lang. Die Ährchen sind 3,5-4,5 mm lang, schmal elliptisch, aber zugespitzt. Die Granne ist 10–15 mm lang. Die Blütezeit ist Juli bis Oktober.
Die Chromosomenzahl beträgt 2n = 40.[2]
Das Bartgras kommt in den gemäßigten Zonen Eurasiens und in Nordwestafrika vor. In Amerika ist es ein Neophyt.[3] Es wächst auf sommerwarmen, aber nicht zu trockenen, mageren, basenreichen, meist kalkhaltigen, neutralen bis milden, humosen, lockeren, flachgründigen Steinböden oder tiefgründigen Sand- oder Lössböden. Es gedeiht in Gesellschaften der Klasse Festuco-Brometea, oft etwa im Xerobrometum.[2]
In Deutschland ist es im Süden nur vereinzelt vertreten. Die Nordgrenze der Verbreitung in Deutschland verläuft vom Raum Bonn nach Sachsen-Anhalt mit den Gebieten um Halberstadt, Staßfurt und Halle (Saale). In Sachsen kommt es im Bereich von Dresden, Meißen und Bautzen vor. In gebirgigen Gebieten der Region fehlt es.
In Österreich tritt das Bartgras im pannonischen Gebiet zerstreut, sonst nur selten in der collinen bis submontanen Höhenstufe auf. Die Vorkommen erstrecken sich auf alle Bundesländer außer Salzburg, in Vorarlberg ist es ausgestorben. Das Bartgras gilt im westlichen Alpengebiet Österreichs sowie im nördlichen Alpenvorland als gefährdet.[4]
Die ökologischen Zeigerwerte nach Landolt & al. 2010 sind in der Schweiz: Feuchtezahl F = 1+ (trocken), Lichtzahl L = 4 (hell), Reaktionszahl R = 3 (schwach sauer bis neutral), Temperaturzahl T = 4+ (warm-kollin), Nährstoffzahl N = 2 (nährstoffarm), Kontinentalitätszahl K = 4 (subkontinental).[5]
Aus den Wurzeln (als italienische Reiswurzeln bekannt) werden Borsten für Bürsten hergestellt.[6] In der Heilkunde wurde das Bartgras als Ersatz für Kamelgras verwendet und wie dieses lateinisch als Juncus odoratus bezeichnet.[7]
Stängel mit Laubblatt: das Blatthäutchen ist durch einen Haarkranz ersetzt.[4]
An der Spitze des Stängels sind meist 5 bis 9 Ähren traubig angeordnet.[4]
Auf der steifzottigen Ährenachse sitzen mehrere violettbraune Ährchen.[4]
Einzelne Ährchen: die obere Deckspelze der zwittrigen Blüten weist eine 8 bis 16 mm lange, undeutlich gekniete Granne auf.[4]
Das Bartgras (Bothriochloa ischaemum (L.) Keng) ist eine Pflanzenart aus der Familie der Süßgräser (Poaceae). Es bestehen auch die Bezeichnungen Gemeines oder Gewöhnliches Bartgras. Für die Schweiz ist auch die Bezeichnung Hühnerfuss belegt. Als Synonym des wissenschaftlichen Namens besteht auch die Bezeichnung Andropogon ischaemum L. bzw. Dichanthium ischaemum (L.) Roberty.