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Zosterops ( German )

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Zosterops ist mit etwa 100 Arten die artenreichste Gattung innerhalb der Familie der Brillenvögel. Sie wird traditionell als Teil der eigenständigen Familie der Brillenvögel betrachtet. Jüngste DNA-Untersuchungen (Jønsson & Fjeldså 2006) legen jedoch die Vermutung nahe, dass die Brillenvögel eng mit den Timalien verwandt sind.

Das Verbreitungsgebiet erstreckt sich von der Afrotropis, über die orientalische bis zur australasiatischen Ökoregion. Das hervorstechendste Merkmal der Brillenvögel ist ein weißer Augenring. Bei einigen Arten kann er jedoch auch schwarz sein oder ganz fehlen. Die Größe der einzelnen Arten variiert zwischen 8 und 15 Zentimetern.

Der Gattungsname wurde von Nicholas Aylward Vigors und Thomas Walker Horsfield im Jahre 1837 geprägt.[1]

Die Typus-Art der Gattung ist der Madagaskarbrillenvogel (Zosterops maderaspatanus).

Die Bezeichnung kommt von altgriechisch ζωστήρ zōstḗr, deutsch ‚Gürtel‘ und altgriechisch ὤψ ṓps, deutsch ‚Auge‘.[2]

Systematik

Viele Brillenvogelarten sind noch nicht hinreichend erforscht. So wurde der Guambrillenvogel (Zosterops conspicillatus) 1969 vom holländischen Zoologen Gerlof Fokko Mees als Nominatform von Guam Z. c. conspicillatus mit den sechs Unterarten Z. c. saypani (Saipan, Tinian, Aguijan), Z. c. rotensis (Rota), Z. c. semperi (Palauinseln), Z. c. owstoni (Chuuk), Z. c. takatsukasai (Pohnpei) und Z. c. hypolais (Yap) klassifiziert. Mees machte die Unterscheidungsmerkmale vor allem an der Größe und der Gefiederfärbung fest. 1987 revidierte der US-amerikanische Ornithologe Harold Douglas Pratt diese Systematik und teilte den Guambrillenvogel in die drei eigenständigen Arten Zosterops conspicillatus, Zosterops semperi und Zosterops hypolais auf. Pratts Einteilung basiert vornehmlich auf Unterschiede im Gesang und in der Gefiederfärbung. Darüber hinaus argumentiert Pratt, dass Z. conspicillatus, Z. semperi und Z. hypolais aufgrund der Komplexität ihrer Gesänge vermutlich keine monophyletische Gruppe darstellen. Z. conspicillatus und Z. hypolais haben sehr komplexe Gesänge, was nach Pratts Hypothese auf einen südostasiatischen Vorfahren schließen lässt. Z. semperi hat einen einfachen Gesang, zu dem die Arten der melanesischen Inseln tendieren. Anhand von mtDNA-Analysen (Slikas et al. 2000) wurde festgestellt, dass sich die DNA-Sequenzen des Rotabrillenvogels von denen des Guambrillenvogels unterscheiden, sodass auch dieses Taxon heute als eigenständige Art betrachtet wird.

Folgende Taxa sind bekannt: (Stand Januar 2022):[3][4]

† = ausgestorbenes Taxon

Literatur

  • G. F. Mees: A systematic review of the IndoAustralian Zosteropidae. Teil I. In: Zoologische Verhandelingen. 35, 1957, S. 1–204.
  • G. F. Mees: A systematic review of the IndoAustralian Zosteropidae. Teil II. In: Zoologische Verhandelingen. 50, 1961, S. 1–168.
  • G. F. Mees: A systematic review of the IndoAustralian Zosteropidae. Teil III. In: Zoologische Verhandelingen. 102, 1969, S. 1–390.
  • H. D. Pratt, P. L. Bruner & D. G. Berrett: A field guide to the birds of Hawaii and the tropical Pacific. Princeton University Press, Princeton, New Jersey 1987.
  • Beth Slikas, Isaac B. Jones, Scott R. Derrickson & Robert C. Fleischer: Phylogenetic relationships of Micronesian white-eyes based on mitochondrial sequence data. In: The Auk. April 2000, S. 355–365.
  • Jønsson, Knud A. & Fjeldså, Jon (2006): A phylogenetic supertree of oscine passerine birds (Aves: Passeri). In: Zoologica Scripta. 35 (2), doi:10.1111/j.1463-6409.2006.00221.x S. 149–186.
  • J. Del Hoyo, A. Elliot und D. Christie (Hrsg.): Handbook of the Birds of the World. Volume 13: Penduline-tits to Shrikes. Lynx Edicions, 2008, ISBN 978-84-96553-45-3.

Einzelnachweise

  1. N. A. Vigors, Th. Horsfield: Australian birds in the collection of the Linnean Society; with an attempt at arranging them according to their natural affinities. In: Transactions of the Linnean Society of London, Bd. 15, Nr. 1, S. 170–334, 1827 doi:10.1111/j.1095-8339.1826.tb00115.x. Biodiversity Library
  2. J. A. Jobling: A Dictionary of Scientific Bird Names. Oxford University Press, 1991, ISBN 0-19-854634-3.
  3. IOC World Bird List Sylviid babblers, parrotbills, white-eyes
  4. H. Barthel, Ch. Barthel, E. Bezzel, P. Eckhoff, R. van den Elzen, Ch. Hinkelmann & F. D. Steinheimer: Deutsche Namen der Vögel der Erde Vogelwarte Bd. 58, S. 1–214, 2020
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Zosterops: Brief Summary ( German )

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Zosterops ist mit etwa 100 Arten die artenreichste Gattung innerhalb der Familie der Brillenvögel. Sie wird traditionell als Teil der eigenständigen Familie der Brillenvögel betrachtet. Jüngste DNA-Untersuchungen (Jønsson & Fjeldså 2006) legen jedoch die Vermutung nahe, dass die Brillenvögel eng mit den Timalien verwandt sind.

Das Verbreitungsgebiet erstreckt sich von der Afrotropis, über die orientalische bis zur australasiatischen Ökoregion. Das hervorstechendste Merkmal der Brillenvögel ist ein weißer Augenring. Bei einigen Arten kann er jedoch auch schwarz sein oder ganz fehlen. Die Größe der einzelnen Arten variiert zwischen 8 und 15 Zentimetern.

Der Gattungsname wurde von Nicholas Aylward Vigors und Thomas Walker Horsfield im Jahre 1837 geprägt.

Die Typus-Art der Gattung ist der Madagaskarbrillenvogel (Zosterops maderaspatanus).

Die Bezeichnung kommt von altgriechisch ζωστήρ zōstḗr, deutsch ‚Gürtel‘ und altgriechisch ὤψ ṓps, deutsch ‚Auge‘.

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