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Royal Fern

Osmunda regalis L.

Königsfarn ( German )

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Der Königsfarn (Osmunda regalis), auch Gewöhnlicher Rispenfarn oder Königs-Rispenfarn[1] genannt, ist eine Pflanzenart aus der Gattung der Königsfarne (Osmunda) innerhalb der Familie der Königsfarngewächse (Osmundaceae). Osmunda regalis ist der einzige europäische Art der Gattung Königsfarne (Osmunda).

Beschreibung

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Illustration aus Billeder af nordens flora, 1917
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Wedel
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Fertiler Teil des Wedels

Der Königsfarn ist eine stattliche, ausdauernde krautige Pflanze, die Wuchshöhen von bis 160, selten bis zu 200 Zentimetern erreicht. Aus dem Rhizom entwickeln sich jährlich mehrere aufrechte Wedelblätter, die lang gestielt sind. Die sterilen, hellgrünen Blattteile sind doppelt gefiedert und wachsen ausgebreitet. Anders als bei vielen anderen Farnen befinden sich die Sporenträger (Sori aus Sporangien) nicht auf der Unterseite der Blätter. Stattdessen sind, getrennt von den sterilen Blattteilen, im oberen Bereich der Wedelblätter die Fiedern in rostbraune, ausschließlich Sporangien tragende, ährig angeordnete Abschnitte umgewandelt. Diese strikte funktionale Aufteilung in ein grünes, steriles Nährblatt und ein braunes, fertiles Sporenblatt wird als stammesgeschichtlich sehr urtümliches Merkmal im Vergleich zu anderen, „moderneren“ Farnarten interpretiert. Als ein solches wird auch die einfache, gabelteilige Nervatur der Fiederblättchen gedeutet.

Die Sporenreife findet in den Monaten Juni und Juli statt. Die Sporen sind auf rasche Keimung ausgelegt und vertragen keine lange Trockenperiode. Im Herbst werden die Wedelblätter hinfällig; die oberirdischen Pflanzenteile sterben ab.

Die Chromosomenzahl beträgt 2n = 44.[2]

Vorkommen

Das Verbreitungsgebiet von Osmunda regalis umfasst die Azoren, Kapverden, Madeira, Marokko, Algerien, Tunesien, Portugal, Spanien, Frankreich, Irland, Großbritannien, Belgien, die Niederlande, Luxemburg, Deutschland, Dänemark, Norwegen, Schweden, Polen, Tschechien, die Slowakei, Weißrussland, die Schweiz, Italien, Sardinien, Korsika, Sizilien, Kroatien, Albanien, Nordmazedonien, Griechenland, Kreta, Bulgarien, die Ägäis, Kreta, die Türkei, Georgien und den Libanon. Auf der Nordinsel Neuseelands ist die Art eingebürgert.[3] In Europa wird vor allem der westliche Teil besiedelt. Innerhalb Deutschlands ist ein deutlicher Schwerpunkt in der atlantischen, wintermilden Klimaregion im nordwestlichen Tiefland zu erkennen. In Mittelgebirgen fehlt der Königsfarn meist. Die Art gilt aufgrund von Bestandsrückgängen infolge von Biotopzerstörung als „stark gefährdet“ und steht unter Naturschutz (unter anderem „besonders geschützt“ nach der Bundesartenschutzverordnung). Sie ist auch im Tessin vollständig geschützt.[4]

Die ökologischen Zeigerwerte nach Landolt & al. 2010 sind in der Schweiz: Feuchtezahl F = 4w+ (sehr feucht aber stark wechselnd), Lichtzahl L = 3 (halbschattig), Reaktionszahl R = 2 (sauer), Temperaturzahl T = 4 (kollin), Nährstoffzahl N = 3 (mäßig nährstoffarm bis mäßig nährstoffreich), Kontinentalitätszahl K = 2 (subozeanisch), Salztoleranz 1 (tolerant).[4]

Der Königsfarn kommt an lichten Stellen in Bruchwäldern, zwischen Weiden- und Gagelgebüschen, in und an Gräben und an feuchten, schattigen Waldrändern auf sauren, torfig-humosen, wechselfeuchten bis staunassen, mäßig nährstoffarmen, basenarmen Sand-, Ton- und Niedermoorböden vor. Die Pflanze gilt demzufolge als Halbschattenpflanze und Nässezeiger. Er ist eine Charakterart des Sphagno-Alnetum aus dem Verband Alnion.[2][4]

Literatur

  • Eckhard Garve: Atlas der gefährdeten Farn- und Blütenpflanzen in Niedersachsen und Bremen (= Naturschutz und Landschaftspflege in Niedersachsen. Band 30). 1994, ISBN 3-922321-68-2.
  • Henning Haeupler, Thomas Muer: Bildatlas der Farn- und Blütenpflanzen Deutschlands. Hrsg.: Bundesamt für Naturschutz (= Die Farn- und Blütenpflanzen Deutschlands. Band 2). Eugen Ulmer, Stuttgart (Hohenheim) 2000, ISBN 3-8001-3364-4.
  • Henning Haeupler, Peter Schönfelder: Atlas der Farn- und Blütenpflanzen der Bundesrepublik Deutschland. Eugen Ulmer, Stuttgart 1988, ISBN 3-8001-3434-9.
  • Bruno P. Kremer, Hermann Muhle: Flechten, Moose, Farne (Steinbachs Naturführer). Mosaik, München 1991, ISBN 3-576-10762-2.
  • Lexikon der Biologie. Band 5, Katabiose bis Mimus. Herder, Freiburg 1985, ISBN 3-451-19645-X.

Einzelnachweise

  1. Osmunda regalis L., Königs-Rispenfarn. FloraWeb.de
  2. a b Erich Oberdorfer: Pflanzensoziologische Exkursionsflora für Deutschland und angrenzende Gebiete. Unter Mitarbeit von Angelika Schwabe und Theo Müller. 8., stark überarbeitete und ergänzte Auflage. Eugen Ulmer, Stuttgart (Hohenheim) 2001, ISBN 3-8001-3131-5, S. 71.
  3. Michael Hassler: Datenblatt bei World Ferns. Synonymic Checklist and Distribution of Ferns and Lycophytes of the World. Version 11.0 vom 5. Dezember 2020.
  4. a b c Osmunda regalis L. In: Info Flora, dem nationalen Daten- und Informationszentrum der Schweizer Flora. Abgerufen am 27. März 2021.
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Königsfarn: Brief Summary ( German )

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Der Königsfarn (Osmunda regalis), auch Gewöhnlicher Rispenfarn oder Königs-Rispenfarn genannt, ist eine Pflanzenart aus der Gattung der Königsfarne (Osmunda) innerhalb der Familie der Königsfarngewächse (Osmundaceae). Osmunda regalis ist der einzige europäische Art der Gattung Königsfarne (Osmunda).

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