Die Pfriemschnecken (Eulimidae) sind eine artenreiche Familie sehr kleiner bis kleiner, ausschließlich mariner Schnecken, die weltweit verbreitet sind. Sie leben als Ektoparasiten, seltener als Endoparasiten, fast ausschließlich an bzw. in Stachelhäutern.
Die rechtsgewundenen, verlängert kegelförmigen oder spindelförmigen Gehäuse der Eulimidae haben eine glatte, stark glänzende Oberfläche und ein ausgezogenes Gewinde mit zahlreichen flachen, flachseitigen Umgängen. Die eiförmige Gehäusemündung hat einen nicht verbundenen Mundsaum. Die Spindel ist nicht gezähnt. Bei den meisten Arten werden die Gehäuse nicht länger als 5 mm, bei manchen Arten bis 14 mm.
Die meist weitgehend farblosen Gehäuse sind beim lebenden Tier und im frischen Zustand durchscheinend, so dass man innere Strukturen des Hauses und des Tieres sieht. Am Gewinde sind beim Anblick innere Abgrenzungen der Umgänge, so genannte falsche Nähte zu sehen. Zur Ansicht der eigentlichen Nähte benötigt man an der Oberfläche reflektiertes Licht. Gleiches gilt für das Ansehen der nur schwach ausgeprägten Skulpturierung: Zuwachsstreifen und spiralig verlaufende Linien.
Das hornige Operculum hat nur wenige Windungen.
Die Schnecken haben lange, schlanke, zylindrische Fühler und eine lange, ausfahrbare Proboscis, die sie in ihre Wirtstiere bohren. Eine Radula fehlt (daher die älteren Bezeichnungen Aglossa und Gymnoglossa). Der Fuß ist vorne mit einer großen vorderen Schleimdrüse versehen. Bei weniger stark abgeleiteten Eulimidae ist der Fuß lang und schlank mit einem wohl entwickelten Propodium. Viele Arten der Familie haben um ihren Mund herum eine kragenartige Ausstülpung, das Pseudopallium (Scheinmantel), das bei einigen endoparasitischen Schnecken das gesamte Schneckenhaus bedecken kann.
Die Morphologie der Schnecken variiert in dieser Familie recht stark je nach Wirtstier, bei dem es sich in der Regel um eine Art der Seegurken, Seeigel, Seesterne oder Schlangensterne handelt. Die Schnecke ist meist dauerhaft durch ihre Schnauze oder Proboscis an ihrem Wirt verankert.
Die Schnecken sind getrenntgeschlechtlich mit innerer Befruchtung. Viele Vertreter der Familie zeigen einen ausgeprägten Sexualdimorphismus, bei dem die Männchen ein Zehntel bis 0,7-mal so groß wie die Weibchen sind. Aus den Eiern schlüpfen in den meisten Fällen Veliger-Larven, die eine längere Phase als Zooplankton durchmachen und sich dabei von Plankton ernähren. Es gibt jedoch auch Arten mit direkter Entwicklung, bei denen die Embryonen mit Dotter ernährt werden und aus den Eikapseln fertige Schnecken schlüpfen. In der Gattung Melanella kommen beide Entwicklungstypen vor.
Die Eulimidae sind in allen tropischen, subtropischen, gemäßigten, arktischen und antarktischen Meeren verbreitet. Sie leben sowohl in flachem Wasser als auch in großen Tiefen bis hin ins Abyssal.
In der Nordsee lebt unter anderem Eulima bilineata, die an Schlangensternen (Ophiothrix fragilis, Ophiactis balli, Ophiopholis aculeata) saugt.[1] Ein weiterer Ektoparasit an Schlangensternen ist die im Mittelmeer und im östlichen Atlantischer Ozean bis zu den Britischen Inseln verbreitete Eulima glabra. Die an den Galápagos-Inseln lebende Eulima encopicola parasitiert am Sanddollar Encope micropora.[2] Die Schnecken der Gattung Echineulima leben an Seeigeln, so die um Réunion lebende Echineulima eburnea an Heterocentrotus trigonarius.[3] Curveulima shoplandi ist wiederum an der Unterseite des im Indopazifik häufigen Knotigen Walzenseesterns (Protoreaster nodosus) zu finden.[4] Vertreter der Gattung Parvioris leben ausschließlich an Seesternen, während Schnecken der Gattung Melanella an Seegurken parasitieren, so die auch in der Nordsee lebenden Melanella lubrica und Melanella alba – letztere unter anderem an Neopentadactyla mixta – sowie die im Mittelmeer und Ostatlantik verbreitete Melanella polita an verschiedenen Holothurien. In der Gattung Vitreolina kommt Parasitismus sowohl an Seeigeln als auch Schlangensternen und Seegurken vor.[5] Die auch in der Deutschen Bucht und der Ostsee anzutreffende Vitreolina philippi scheint im Mittelmeer den Steinseeigel (Paracentrotus lividus) vorzuziehen, doch ist sie auch auf dem Strandseeigel (Psammechinus miliaris) anzutreffen.[6][7] Die Schnecken der Gattungen Thyca und Stilifer befallen Seesterne, erstere als Ektoparasiten und letztere als teilweise Endoparasiten.[8] Der Kometenstern (Linckia multifora) des Indopazifiks wird gleich von drei häufigen Parasiten aus der Familie Eulimidae befallen: Während Thyca ectoconcha und Thyca crystallina an der Unterseite des Seesterns auf der Haut sitzen und diese als Ektoparasit mit ihrer Proboscis durchbohren, dringt Stilifer linckiae ganz in den Seestern ein und lebt als Endoparasit geschützt in einem Arm unter der Haut, die zu einer Galle anschwillt, wobei die Schnecke durch eine Öffnung noch Zugang zum Außenwasser hat.[9] Im sonnensternartigen Seestern Heliaster cumingi parasitiert in ähnlicher Weise die Schnecke Stilifer astericola.[10][11] Eine Ausnahme hinsichtlich des Wirtstiers bildet innerhalb der Eulimidae die in Malaysia gefundene Echiuroidicola cicatricosa, die am Igelwurm Ochetostoma erythrogrammon parasitiert.[12]
Gänzlich an eine endoparasitäre Lebensweise angepasst ist Entoconcha mirabilis, die in der Klettenholothurie Oestergrenia digitata[13] im Mittelmeer lebt. Nur das Jungtier ist noch als Schnecke erkennbar, das adulte Weibchen dagegen hat die Gestalt eines einfachen Schlauchs. Die Biologie dieser Schnecke wurde im 19. Jahrhundert zunächst von Johannes Peter Müller und sodann Albert Baur untersucht.[14] Ähnlich weit an ein Leben als Endoparasit angepasst sind die Schnecken der Gattungen Entocolax und Enteroxenos, die ebenfalls in Seegurken leben, so beispielsweise Entocolax ludwigii, die in der Seegurkenart Myriotrochus rinkii parasitiert.[9] Ebenfalls ganz endoparasitisch, jedoch in Seesternen, sind die Schnecken der Gattung Asterophila mit der im Westpazifik häufigen Art Asterophila japonica, die sich in verschiedenen Seesternarten findet, darunter in Leptychaster anomalus und Ctenodiscus crispatus.[15]
Nach Bouchet und Rocroi (2005) bildet die Familie Eulimidae mit der Familie Aclididae G.O. Sars, 1878 die Überfamilie Eulimoidea. Die Familie Eulimidae hat mehrere hundert Arten in etwa 101 Gattungen.[16]
Die Familie Entoconchidae Keferstein 1864, in der von manchen Autoren die Gattungen Entoconcha und Entocolax[17] zusammengefasst werden, ist laut Bouchet ein Synonym von Eulimidae.[18]
Die Pfriemschnecken (Eulimidae) sind eine artenreiche Familie sehr kleiner bis kleiner, ausschließlich mariner Schnecken, die weltweit verbreitet sind. Sie leben als Ektoparasiten, seltener als Endoparasiten, fast ausschließlich an bzw. in Stachelhäutern.
Eulimidae is a family of very small parasitic sea snails, marine gastropod mollusks in the superfamily Vanikoroidea.[1]
These small parasitic snails live on (or in some cases in) the bodies of echinoderms such as sea cucumbers, sea urchins, sea stars, etc. All species lack a radula, in most cases possessing a proboscis which they extend into their host's body cavity in order to feed.[2]
Genera within the family Eulimidae include:[3]
Thyca ectoconcha parasiting a sea star Linckia multifora.
Eulimids on a juvenile sea cucumber Holothuria verrucosa.
Eulimidae is a family of very small parasitic sea snails, marine gastropod mollusks in the superfamily Vanikoroidea.
Eulimidae est une famille de petits mollusques gastéropodes, dont la plupart des espèces sont des parasites, notamment d'échinodermes[1].
Il s'agit d'une des familles de mollusques marins tropicaux les plus diversifiées[2].
Selon World Register of Marine Species (4 juin 2014)[3] :
Ophioarachnicola nitidus goniophorus
Stilifer linckiae, endoparasite d'une Linckia multifora à La Réunion.
Des Thyca ectoconcha ectoparasites sur la face orale d'une étoile de mer Linckia multifora à La Réunion.
Eulimidae est une famille de petits mollusques gastéropodes, dont la plupart des espèces sont des parasites, notamment d'échinodermes.
Il s'agit d'une des familles de mollusques marins tropicaux les plus diversifiées.
Glanshorens (Eulimidae) zijn een familie van slakken.
De slakken en hun huisjes zijn klein en worden niet groter dan twee tot dertig millimeter. De slakken zijn te herkennen aan hun meestal slanke, kegelvormige huisjes, soms ook opgeblazen tot kogel- en bolvormig, met vaak naar opzij neigende, (kromme) topwindingen.
De huisjes hebben in de regel een glad oppervlak, dat sterk glanst. De kleur van het huisje is meestal wit, soms ook bruinachtig gevlekt of gebandeerd op een geelachtige achtergrond. De vertegenwoordigers van de geslachten Niso en Microstilifer hebben een navel. Alle grotere soorten bezitten een operculum.
Alle soorten leven parasitair op stekelhuidigen, zoals zeekomkommers en zeesterren.
Eulimidae Philippi, 1853
Eulimidae (лат.) — семейство брюхоногих моллюсков из группы Caenogastropoda. Большинство видов — эктопаразиты иглокожих, ряд представителей перешёл к эндопаразитизму в полости тела голотурий[1]. Насчитывают около 100 родов и несколько сотен видов[2]. По крайней мере для одного из эктопаразитических видов — Amamibalcis yessoensis — описаны скопления особей вдали от хозяев[3].
Эктопаразитические виды обладают раковиной, окрашенной в коричневые или жёлтые тона[1]. Форма её варьирует от тонкой вытянутой до сильно вздутой; раковина может быть частично скрыта выростами ноги[1]. У форм со вздутыми раковинами, постоянно прикрепляющихся к хозяину, происходит редукция крышечки[1]. Большинство Eulimidae характеризует наличие хобота, с помощью которого они прикрепляются к иглокожему, некоторые сохраняют радулу птеноглоссного строения[1]. Желудочный отдел обычно не выражен[1].
Эндопаразитические формы обладают сильно модифицированным строением: утрачивают раковину и большинство систем органов, приобретают червеобразную форму[1]. Долгое время эндопаразитических Eulimidae считали гермафродитными, однако в 1970-х годах датский исследователь Йорген Лютцен реконструировал их жизненный цикл, описав наличие карликовых самцов, срастающихся с червеобразными самками[1]. Самки Thyonicola dogieli (=Parenteroxenos dogieli) в длину могут превышать 1 м.
Eulimidae (лат.) — семейство брюхоногих моллюсков из группы Caenogastropoda. Большинство видов — эктопаразиты иглокожих, ряд представителей перешёл к эндопаразитизму в полости тела голотурий. Насчитывают около 100 родов и несколько сотен видов. По крайней мере для одного из эктопаразитических видов — Amamibalcis yessoensis — описаны скопления особей вдали от хозяев.
瓷螺科(學名:Eulimidae)是一類很細小的寄生性海螺的科,皆為海洋腹足綱軟體動物[1]。本科在2005年的《布歇特和洛克羅伊的腹足類分類》原為翼舌類非正式群組之下的瓷螺總科成員[2],在2017年的《布歇特等人的腹足類分類》,本科併入Aclididae科的各屬[3],再成為了白彫螺總科的成員[4]。
這些細小的寄生性海螺棲息於棘皮动物(例如:海參、海膽、海星等)的體內[5]。本科所有物種皆沒有齒舌,但有一個延伸至其宿主體腔內的吻部,以方便進食[5]。
本科包括下列各屬[6]:
Thyca ectoconcha parasiting a sea star Linckia multifora.
Eulimids on a juvenile sea cucumber holothuria verrucosa.