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Nadelröschen ( German )

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Fumana, auch Nadelröschen bzw. vereinzelt auch Heideröschen[1] bzw. Sonnenröschen[2] genannt, ist eine Pflanzengattung innerhalb der Familie der Zistrosengewächse (Cistaceae).

Die etwa 20 Arten gedeihen sowohl meist im subtropisch-mediterranen Klima als auch im warm-gemäßigten Klima Europas und Nordafrikas, Vorderasiens und des Nahen Ostens. Das Zentrum der Artenvielfalt liegt im Mittelmeerraum.

Beschreibung

Vegetative Merkmale

Fumana-Arten wachsen als mehrjährige, ausdauernde krautige Pflanzen und oft als Zwergsträucher. Die länglich-elliptischen Laubblätter sind drüsig behaart, grün bis graugrün und gegen- bis meist wechselständig angeordnet, 5–15 mm lang und bis 5 mm breit.

Generative Merkmale

Die zwittrigen Blüten sind bei einem Durchmesser von 2 bis 5 Zentimetern radiärsymmetrisch und fünfzählig mit doppelter Blütenhülle (Perianth). Kleistogame Blüten können vorkommen. Die Kelchblätter sind ungleich. Die fünf Kronblätter sind gelb. Basalflecken wie bspw. bei Cistus ladanifer (Syn.: Halimium lasianthum), Helianthemum nummularium oder Tuberaria guttata fehlen hier gänzlich. Es sind viele Staubblätter vorhanden und der Griffel ist schlank und die breite Narbe ist gelappt. Die mehrsamige Kapselfrucht kann bis ca. 1 cm groß werden, sie öffnet sich mit drei Klappen.[3]

Standorte

Ihre Habitate sind u. a. Garigues, Felsheiden, Macchien, auf sandigen, felsigen und kalkhaltigen Böden, in Baden-Württemberg auf trockenen, nährstoffarmen, basenreichen Sandböden und auf feinerdearmen Felsstandorten in lückigen Trockenrasen.[2]

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Arabisches Nadelröschen (Fumana arabica)
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Thymianblättriges Nadelröschen (Fumana thymifolia)
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Aufrechtes Nadelröschen (Fumana ericoides)
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Gewöhnliches Nadelröschen (Fumana procumbens)

Systematik

Die Gattung Fumana wurde 1836 durch Édouard Sprach in Conspectus Monographiae Cistacearum. in Annales des Sciences Naturelles Botanique, sér. 2, 6, S. 357–375 aufgestellt.[4] Der Artikel über Fumana stammt vom französischen Botanik-Professor Michel Félix Dunal aus Montpellier.

Die Gattung Fumana (Dunal) Spach[5] gehört zur Familie der Cistaceae.[6] Die Gattung Fumana bildete früher eine eigene Sektion in der Gattung Helianthemum. In dem Standardwerk Flora Europae sind 9 Arten verzeichnet.[7] Hier fehlen einige Arten: F. fontanesii, F. fontqueri, F. grandiflora, F. juniperina, F. lacidulemiensis, F. laevis, und F. trisperma. Die aufgelistete Art Fumana pinatzii wird als heterotypisches Synonym von F. arabica gesehen. Synonyme sind auch F. baetica, F. ericifolia und F. hispidula.

Es gibt etwa 20 Fumana-Arten:[6][8]

  • Fumana aciphylla Boiss. Aus Griechenland und Türkei
  • Arabisches Nadelröschen (Fumana arabica (L.) Spach): Aus dem östl. Mittelmeerraum, Nordafrika, Arab. Halbinsel bis in den Iran
  • Bonaparte-Nadelröschen (Fumana bonapartei Güemes): Aus Griechenland und Balkanhalbinsel
  • Aufrechtes Nadelröschen (Fumana ericoides (Cav.) Gand.): Aus Portugal, Spanien, Kreta, Südfrankreich, Italien, Sardinien, Sizilien, Balkan
  • Fumana fontanesii Clauson ex Pomel: Sie kommt in Tunesien, Algerien und Marokko vor.
  • Fumana fontqueri Güemes: Aus Marokko
  • Großblütiges Nadelröschen (Fumana grandiflora Jaub. & Spach): Aus der Türkei
  • Wacholder-Nadelröschen (Fumana juniperina Lag. ex Dunal): Aus Spanien und Marokko
  • Fumana lacidulemiensis Güemes: Aus Spanien
  • Glattes Nadelröschen (Fumana laevis (Cav.) Pau): Aus Spanien
  • Glattstieliges Nadelröschen (Fumana laevipes (L.) Spach): Aus Portugal, Spanien, Balearen, Kreta, Südfrankreich, Italien, Sardinien, Sizilien, Balkan
  • Fumana oligosperma Boiss. & Kotschy: Aus der Türkei, Libanon und Syrien
  • Fumana paphlagonica Bornm. & Janch.: Aus der Türkei und Griechenland
  • Fumana paradoxa Heywood: Aus Spanien und Marokko
  • Gewöhnliches Nadelröschen (Fumana procumbens (Dunal) Gren.& Godr.): Diese Art kommt im nördlichen Mittelmeerraum und Mitteleuropa bis in den Iran vor.
  • Fumana scoparia Pomel: Aus Spanien, Kreta, Italien, Griechenland, Türkei und Nordafrika.
  • Thymianblättriges Nadelröschen (Fumana thymifolia (L.) Spach): Aus Portugal, Spanien, Balearen, Korsika, Kreta, Südfrankreich, Italien, Sardinien, Sizilien, Balkan, Türkei
  • Fumana trisperma Hub.-Mor. & Reese: Aus der Türkei
  • Fumana viridis (Ten.) Sennen: Türkei, Naher Osten und Italien, Spanien, Frankreich, Marokko, Tunesien

Es wird zwischen drei Untergattungen unterschieden: der Subgenus I. Fumana (F. scoparia, F. paradoxa, F. lacidulemiensis, F. ericoides, F. procumbens), der Subgenus II. Pomelina (F. fontanesii) und der Subgenus III. Fumanopsis (F. laevipes, F. thymifolia, F. laevis, F. juiperina).[5] Die Zusammengehörigkeit der Untergattungen, und damit die Monophylie der Gattung, wurde in einer genetischen Untersuchung bestätigt.[9]

Etymologie

Der Gattungsname Fumana von Thomas Bartholin (1673) geschaffen, kommt wahrscheinlich vom gräulichen Aussehen der behaarten Blätter, die wie geräuchert aussehen. Das lateinischen Wort fumus, gleichbedeutend mit Rauch, war hier wohl namensgebend.

Literatur

Einzelnachweise

  1. Brockhaus Enzyklopädie / 20. Auflage
  2. a b Burkhard Quiringer: Die Farn- und Blütenpflanzen Baden-Württembergs. Hrsg.: Oskar Sebald, Siegmund Seybold, Georg Philippi. Band 2: Spezieller Teil (Spermatophyta), Abschnitt: Cistaceae 1. Fumana 1.1. Fumana procumbens. Eugen Ulmer, Stuttgart 1990, ISBN 3-8001-3312-1, S. 103–104.
  3. Dankwart Seidel: Blumen am Mittelmeer. BLV, München 2002, ISBN 3-405-16294-7, S. 73.
  4. É. Spach: Conspectus Monographiae Cistacearum. In: Annales des Sciences Naturelles, Botanique. sér. 2, Band 6, 1836, S. 357–375.
  5. a b Flora iberica, LXVI. Cistaceae. Fumana, S. 422–436, online.
  6. a b E. von Raab-Straube (2018+): Cistaceae. Datenblatt Fumana. In: Euro+Med PlantBasethe information resource for Euro-Mediterranean plant diversity.
  7. T. G. Tutin, V. H. Heywood u. a.: CXII. Cistaceae. In: Flora Europaea. Volume 2 - Rosaceae to Umbelliferae. Cambridge University Press, Cambridge 1968, ISBN 0-521-06662-X, S. 282, 291 f.
  8. Fumana bei KEW.
  9. Beatriz Guzmán, Pablo Vargas: Historical biogeography and character evolution of Cistaceae (Malvales) based on analysis of plastid rbcL and trnL-trnF sequences. In: Organisms Diversity & Evolution. Band 9, Nr. 2, 2009, S. 83–99. doi:10.1016/j.ode.2009.01.001.
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Nadelröschen: Brief Summary ( German )

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Fumana, auch Nadelröschen bzw. vereinzelt auch Heideröschen bzw. Sonnenröschen genannt, ist eine Pflanzengattung innerhalb der Familie der Zistrosengewächse (Cistaceae).

Die etwa 20 Arten gedeihen sowohl meist im subtropisch-mediterranen Klima als auch im warm-gemäßigten Klima Europas und Nordafrikas, Vorderasiens und des Nahen Ostens. Das Zentrum der Artenvielfalt liegt im Mittelmeerraum.

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