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Weißschwanz-Degenflügel ( German )

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Der Weißschwanz-Degenflügel (Campylopterus ensipennis) ist eine Vogelart aus der Familie der Kolibris (Trochilidae). Das Verbreitungsgebiet der Art umfasst Teile von Trinidad und Venezuela. Der Bestand wird von der IUCN als „potenziell gefährdet“ (Near Threatened) eingestuft.

Merkmale

Der Weißschwanz-Degenflügel erreicht eine Körperlänge von etwa 12 bis 13 cm, wobei die Männchen ein Gewicht von ca. 9,5 bis 10,5 g haben. Die Weibchen sind etwas leichter. Das Männchen hat einen schwarzen gebogenen Schnabel. Die Oberseite glitzert grün, mit einem kleinen weißen Punkt hinter dem Auge. Die Unterseite glitzert ebenfalls grün, doch ist die Kehle blau mit einer schimmernden violetten Tönung. Die Schäfte der äußeren drei Handschwingen sind dicker und abgeflacht. Der Schwanz ist viereckig, die zentralen Steuerfedern sind dunkel bronzegrün, die äußeren drei Schwanzfedern sind zum Rumpf hin schwarz und vom Körper weg zu zwei Drittel weiß. Weibchen sind ähnlich wie die Männchen doch ist die Unterseite hellgrau und von grünen runden Flecken an den Flanken durchzogen. Der Kehlfleck ist matter blau und deutlich kleiner als beim Männchen. Jungvögel ähneln den Weibchen.[1]

Verhalten und Ernährung

Ihren Nektar holen sie an blühenden Bromeliengewächsen, Helikonien, von der zu den Rötegewächsen gehörenden Gattung Palicourea und von Bananen. Außerdem besuchen sie die Blüten von Wollbaumgewächsen der Gattung Bombax und Renealmia alpinia. In offeneren Waldgebieten sieht man sie auch in den Kronen von blühenden Inga-Bäumen. Als Trapliner fliegen sie regelmäßig in rascher Folge ganz bestimmte verstreute Blüten, aber auch ganz verstreute einzelne Nektarquellen an. Dabei streiten sie mit anderen territorialen Kolibris z. B. der Gattung Colibri, dem Bronzeschwanz-Saphirkolibri oder der Kupferbürzelamazilie. Insekten verfolgen sie im Flug. Typischerweise starten sie die Jagd von den umliegenden Sitzgelegenheiten.[1] Eine Beobachtungsstudie aus dem Jahr 1997 deuten darauf hin, dass das territoriale Verhalten eher mit Lek Polygynie zusammenhängt, als mit der Futtersuche.[2] Weibchen bewegen sich nur selten im Revier der Männchen. Meist sind sie bei der Futtersuche in den unteren bis mittleren Straten unterwegs.[1]

Lautäußerungen

Der beständige relativ laute und zweisilbige Ruf des Männchens klingt wie tschink, ein Ton das es in einer Häufigkeit von ca. 1 Ton/Sekunde von sich gibt. Dabei sitzen er in 2 bis 6 Metern über dem Boden im inneren des Waldes.[1]

Fortpflanzung

Zwei bis vier bestimmte Männchen balzen das ganze Jahr an ganz bestimmten Leks. Bis zu vier Weibchen und fremde Männchen besuchen den Balzplatz pro Tag.[3] Das kelchartige Nest ist relativ groß, hat einen Durchmesser von 50 bis 55 mm bei einer Höhe von 70 bis 350 mm und einer inneren Tiefe von 26 mm. Dieses bauen sie hauptsächlich aus Moos, aber auch aus dünnen Pflanzenfasern und Zweigen, begrenzt mit Blättern von monokotyledoner (Einkeimblättrigen) Pflanzen, dünnen Würzelchen und Palmdornen.[4] Dieses bauen sie an horizontalen Zweigen in Höhen zwischen 1,75 und 11 Meter über dem Boden. Oft sind diese nur ca. 15 Meter von fließenden Gewässern entfernt.[5] So fand man Nester in ein- und zweikeimblättrigen Bäumen, Bambusa vulgaris oder Palmgewächsen der Gattung Bactris, die sich im Waldinneren befinden. Vom Lek sind diese zwischen 30 und 675 Meter entfernt. Das Gelege besteht aus zwei Eiern mit einer Größe von 16,2 mal 10,4 mm. Das Ausbrüten erfolgt ausschließlich durch das Weibchen. Die Brutzeit ist bisher nicht bekannt. Pro Stunde geht das Weibchen ca. 1,27 Mal auf Futtersuche um die Küken zu füttern. Das Füttern dauert dann zwischen 0,25 und 1,2 Minuten.[4] Die Weibchen verteidigen ihre Brut energisch gegen Eindringlinge und Räuber, wie dem Rotschwanz-Schattenkolibri (Glaucis hirsutus), dem Trinidadmotmot (Momotus bahamensis) und dem Rotschwanzhörnchen (Sciurus granatensis).[6] Auf Tobago ist die Brutsaison von Februar bis April, d. h. in der Trockenzeit. Über die Brutsaison im Nordosten Venezuelas ist nichts bekannt.[1]

Verbreitung und Lebensraum

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Verbreitungsgebiet des Weißschwanz-Degenflügels

Der Weißschwanz-Degenflügel lebt in Bergwäldern, alter Sekundärvegetation, Bestandeslücken im Wald und auf Plantagen in Höhen zwischen 400 und 2000 Meter. Im Nordosten Venezuelas sind sie meist in 1000 und 1600 Meter anzutreffen.[1]

Migration

Das Zugverhalten des Weißschwanz-Degenflügels ist nicht erforscht. Es scheint aber wahrscheinlich, dass es z. B. auf Tobago saisonale Höhenmigration gibt, da die meisten Brutberichte im März in niedrigen Höhenlagen beobachtet wurden, während er im Dezember dort eigentlich nicht vorkommt.[1]

Etymologie und Forschungsgeschichte

William Swainson beschrieb den Weißschwanz-Degenflügel unter dem Namen Trochilus ensipennis. Woher das Typusexemplar genau stammte, war Swainson nicht bekannt.[7] Erst später wurde die Art der von Swainson 1827 eingeführten Gattung Campylopterus zugeordnet.[8][A 1] Dieses Wort leitet sich vom griechischen »kampylos καμπύλος« für »gebogen, gekrümmt« und »-pteros, pteron πτερο« für »-geflügelt, Flügel« ab.[9] Der Artname ist ein lateinisches Wortgebilde aus »ensis« für »Schwert« und »-pennis, penna« für »-geflügelt, Feder«.[10]

Literatur

  • Thomas Züchner, Guy Maxwell Kirwan, Christopher J. Sharpe: White-tailed Sabrewing (Campylopterus ensipennis). In: Josep del Hoyo, Andrew Elliott, Jordi Sargatal, David Andrew Christie, Eduardo de Juana (Hrsg.): Handbook of the Birds of the World Alive. Lynx Edicions, Barcelona 4. März 2020 (englisch, hbw.com).
  • Floyd E. Hayes, Theodore O. Garnett, Mavis V. Bernard, Angelle L. Bullard, Dale. R. Hardy, Davley-Ann D. Wilson, Delamae. J. Wilson, Victor L. Joseph, D. K. St. Louis: Behavioral ecology of territorial male White-tailed Sabrewings (Campylopterus ensipennis): evidence for lek polygyny. In: El Pitirre. Band 10, Nr. 1, 1997, S. 27–28 (englisch, bu.edu [PDF; 6,3 MB]).
  • Floyd E. Hayes, Neville A. Trimm, Bryan Sanasie, Richard P. ffrench: Breeding Biology of the White-Tailed Sabrewing at Tobago, West Indies. In: Journal of Field Ornithology. Band 71, Nr. 4, 2000, S. 597–605, JSTOR:4514528 (englisch).
  • James A. Jobling: Helm Dictionary of Scientific Bird Names. Christopher Helm, London 2010, ISBN 978-1-4081-2501-4.
  • William Swainson: Zoological illustrations, or, Original figures and descriptions of new, rare, or interesting animals: selected chiefly from the classes of ornithology, entomology, and conchology, and arranged on the principles of Cuvier and other modern zoologists. Band 2. Printed by R. and A. Taylor for Baldwin, Cradock, and Joy; and W. Wood, London 1822 (biodiversitylibrary.org).
  • William Swainson: On several Groups and Forms in Ornithology, no hitherto defined. In: The Zoological journal. Band 3, Nr. 11, 1827, S. 343–363 (biodiversitylibrary.org).

Einzelnachweise

  1. a b c d e f g Thomas Züchner u. a.
  2. Floyd E. Hayes (1997) u. a., S. 28.
  3. Floyd E. Hayes (2000) u. a., S. 597.
  4. a b Floyd E. Hayes (2000) u. a., S. 600.
  5. Floyd E. Hayes (2000) u. a., S. 599.
  6. Floyd E. Hayes (2000) u. a., S. 601.
  7. William Swainson (1822), Tafel 107 & Text.
  8. William Swainson (1827), S. 358
  9. James A. Jobling S. 87
  10. James A. Jobling, S. 146.
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