Die Anemonenfische (Amphiprion) – nach den beiden bekanntesten Arten häufig auch Clownfische genannt – sind eine in den Korallenriffen des tropischen Indopazifik vorkommende Gattung der Riffbarsche (Pomacentridae), die in enger Symbiose mit Seeanemonen lebt. Dabei leben die einzelnen Arten nur mit bestimmten Arten von Symbioseanemonen zusammen. Die Symbioseanemonen bieten den Anemonenfischen, die alle schlechte Schwimmer sind, Schutz vor Raubfischen. Auch die Anemonenfische schützen ihre Symbiosepartner vor Fressfeinden, z. B. Falterfische. Annahmen, die Fische würden ihre Partner füttern, konnten nicht bestätigt werden, dagegen werden Symbioseanemonen, deren Fischpartner weggefangen wurden, bald von Falter- oder Feilenfischen gefressen.
Anemonenfische ernähren sich von Zooplankton, einige auch von Algen.
Anemonenfische werden zwischen acht und 16 Zentimeter lang. Die Körperlänge beträgt das 1,7- bis 2,5fache der Körperhöhe. Ihre Rückenflosse wird von 8 bis 11 Hart- und 14 bis 20 Weichstrahlen gestützt, bei der Afterflosse sind es 2 Hart- und 12 bis 15 Weichstrahlen. Die Anzahl der Brustflossenstrahlen beträgt 16 bis 21, die der Schuppen entlang der Seitenlinie 31 bis 59, die der Branchiostegalstrahlen 17 bis 22.[1]
Alle Arten leben in den tropischen Bereichen des Indopazifik und dort, wo tropisch warme Meeresströmungen weit nach Norden oder Süden reichen, z. B. an der Ostküste Japans, in Tiefen von einem bis 15 Metern. Amphiprion bicinctus kommt im Roten Meer vor. Die meisten Arten haben ein relativ enges Verbreitungsgebiet, nur Clarks Anemonenfisch (Amphiprion clarkii) ist fast über den gesamten tropischen Indopazifik verbreitet. Als ökologischer Generalist akzeptiert er auch alle Anemonen als Symbiosepartner. Am artenreichsten ist die Region um Neuguinea, bei Madang leben 10, bei den D’Entrecasteaux-Inseln acht Arten. Andere westpazifische Gebiete, wie Guam oder die Lizard Island im Great Barrier Reef sind die Heimat von fünf Arten. Im Roten Meer gibt es zwei Arten, bei den Komoren nur noch eine und die Küsten Hawaiis sind ohne Anemonenfische.[1]
Anemonenfische sind nach Erreichen der Geschlechtsreife zunächst männlich. Sie leben in Polyandrie, ein Weibchen mit mehreren Männchen, in einer oder einer kleinen Gruppe von Anemonen. Das dominierende, größte Tier in einer Anemone ist immer das einzige Weibchen. Stirbt das Weibchen, wandelt sich das stärkste Männchen in ein Weibchen um.[2] Der Umwandlungsprozess beginnt sofort, dauert aber bis zur Vollendung insgesamt 1 Jahr und mehr. Nach neueren Forschungsergebnissen sind Anemonenfische das erste Tier-Beispiel, bei dem die Umwandlung zuerst im Gehirn und danach in den Geschlechtsorganen stattfindet.[3]
Die Eier werden in der Nähe des Fußes der Anemone abgelegt. Das Männchen säubert vor dem Ablaichen am Fuß der Anemone das Substrat. Nach der Eiablage wird das Gelege sieben bis acht Tage lang vom Männchen mit dem Maul gesäubert und mit den Brustflossen befächelt. Ein Gelege umfasst etwa 250 Eier.
Nach einer Woche schlüpfen die Larven, die zunächst eine planktonische Lebensweise, aber das Bestreben haben, möglichst in der Nähe des Geburtsortes zu bleiben. Das Larvenstadium dauert zwei bis drei Wochen. Danach streben die Jungfische auf der Suche nach einer Anemone zum nächsten Korallenriff und orientieren sich dabei mit Hilfe ihres Geruchsinns.[4]
Die Anemonenfische haben innerhalb der Familie der Riffbarsche (Pomacentridae) keine so herausgehobene Stellung, dass sie eine eigene Unterfamilie bilden können, wie bei Allen, 1991. Sie werden heute zur Tribus Amphiprionini in die Unterfamilie Pomacentrinae gestellt.[5][6]
Neben diesen „echten“ Arten wurden noch zwei Hybriden als eigenständige Arten beschrieben, der Weisskäppchen-Anemonenfisch (A. leucokranos) und Thielles Anemonenfisch (A. thiellei). Bei beiden handelt es sich wahrscheinlich um Hybriden zwischen A. chrysopterus und A. sandaracinos.[7]
Der australische Ichtyloge Gerald R. Allen unterteilte die Gattung Amphiprion in vier Untergattungen, wobei er sich vor allem auf ihre Zeichnung stützte. Diese Untergattungen haben sich aber nur zum Teil als monophyletische Gruppen herausgestellt. Die beiden Clownfische (Allens Untergattung Actinicola) sind Schwesterarten oder bilden einen Schwarm mehrerer, nah verwandter Arten. Die Schwestergruppe der Clownfische ist der Samtanemonenfisch (Amphiprion biaculeatus), der sich durch einen Stachel am Kiemendeckel von allen anderen Anemonenfischen unterscheidet und deshalb früher einer eigenständigen Gattung (Premnas) zugeordnet wurde. Er ist aber so nah mit den Clownfischen verwandt, dass man ihn erfolgreich mit Amphiprion ocellaris gekreuzt hat.[8] Zusammen bilden die Clownfische und A. biaculeatus die Schwestergruppe aller anderen Amphiprion-Arten.[9] Amphiprion latezonatus ist die Schwesterart zu allen weiteren Anemonenfischen, die sich in fünf Kladen unterteilen lassen, darunter der clarkii-Komplex (A. clarkii u. A. tricinctus), der akallopisos-Komplex (A. akallopisos, A. pacificus, A. perideraion u. A. sandaracinos), der ephippium-Komplex (A. barberi, A. ephippium, A. frenatus, A. melanopus u. A. rubrocinctus), eine Klade aus dem Indischen Ozean (A. allardi, A. bicinctus, A. chagosensis, A. chrysogaster, A. latifasciatus, A. nigripes u. A. omanensis), sowie eine Klade bestehend aus den Schwesterarten A. sebae und A. polymnus.[6]
Anemonenfische sind beliebte Pfleglinge in Meerwasseraquarien. Sie zählen zu den wenigen Meerwasser-Zierfischen, die gezüchtet werden können, und einige kommerziell interessante Arten werden in großen Fischfarmen professionell vermehrt.[10]
Die Anemonenfische (Amphiprion) – nach den beiden bekanntesten Arten häufig auch Clownfische genannt – sind eine in den Korallenriffen des tropischen Indopazifik vorkommende Gattung der Riffbarsche (Pomacentridae), die in enger Symbiose mit Seeanemonen lebt. Dabei leben die einzelnen Arten nur mit bestimmten Arten von Symbioseanemonen zusammen. Die Symbioseanemonen bieten den Anemonenfischen, die alle schlechte Schwimmer sind, Schutz vor Raubfischen. Auch die Anemonenfische schützen ihre Symbiosepartner vor Fressfeinden, z. B. Falterfische. Annahmen, die Fische würden ihre Partner füttern, konnten nicht bestätigt werden, dagegen werden Symbioseanemonen, deren Fischpartner weggefangen wurden, bald von Falter- oder Feilenfischen gefressen.
Anemonenfische ernähren sich von Zooplankton, einige auch von Algen.