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Großkopfschnapper ( German )

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Die Großkopfschnapper (Lethrinidae) sind eine Familie der Barschverwandten. Häufig werden die Fische auch „Straßenkehrer“ genannt, was von einer unglücklichen Übersetzung des englischen Begriffs „scavenger“ in Grzimeks Tierleben kommt. Im Englischen war allerdings „Aasfresser“ gemeint.

Großkopfschnapper unterscheiden sich von den Schnappern (Lutjanidae) durch den großen Kopf mit steilerem Profil, die großen Augen, die Bezahnung und die Anatomie des Kiemendeckels.

Die Tiere leben in tropischen Regionen des Indopazifik, nur Lethrinus atlanticus lebt im Atlantik vor der Küste Westafrikas.

Tagsüber halten sich Einzeltiere unter Überhängen, wie Tischkorallen, auf; Schwärme bevorzugen das freie Wasser an Riffhängen. Der Großaugen-Schnapper Monotaxis grandoculis und der Mosambik-Großaugen-Schnapper Wattsia mossambica leben auch in größeren Tiefen.

Fortpflanzung

Wie viele marine Barschverwandte sind die Großkopfschnapper Zwitter (protogyne Hermaphroditen), die zuerst weiblich, später männlich sind.

Die meisten Arten laichen in Schwärmen im freien Wasser. Eier und Larven sind pelagisch, werden mit den Meeresströmungen verteilt und sorgen für eine weite Verbreitung der Fische.

Systematik

Die Großkopfschnapper bilden zusammen mit den Meerbrassen (Sparidae) und den Scheinschnappern (Nemipteridae) eine Gruppe verwandter „sparoider“ Familien, die von einigen Wissenschaftlern als Überfamilie (Sparoidea) der Percoidei betrachtet wurde, später jedoch als eigene Ordnung (Spariformes / Meerbrassenartige) aus den Barschartigen (Perciformes) ausgegliedert wurde. Die Lethrinidae sind die Schwestergruppe der Meerbrassen.

Es gibt zwei Unterfamilien, fünf Gattungen und etwa 45 Arten. Die meisten Arten gehören zur Gattung Lethrinus, 11 zur Gattung Gymnocranius, zwei zu Monotaxis, während zu Gnathodentex und Wattsia nur jeweils eine Art gehört.

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Lethrinus microdon, Nachtfärbung
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Goldstreifen-Großkopfschnapper (Lethrinus obsoletus)
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Gymnocranius griseus

Literatur

  • Kent E. Carpenter, Gerald R. Allen (Hrsg.): Emperor fishes and large-eye breams of the world (Family Lethrinidae). An annotated and illustrated catalogue of lethrinid species known to date. FAO Species Catalogue Vol.9., Rom 1989. (Vollständige Ausgabe)
  • Joseph S. Nelson: Fishes of the World. John Wiley & Sons, 2006, ISBN 0-471-25031-7.
  • Hans A. Baensch/Robert A. Patzner: Mergus Meerwasser Atlas Band 7 Perciformes (Barschartige), Mergus Verlag, 1998, ISBN 3-88244-107-0.

Einzelnachweise

  1. Wei-Jen Chen, Philippe Borsa (2020): Diversity, phylogeny, and historical biogeography of large-eye seabreams (Teleostei: Lethrinidae). Molecular Phylogenetics and Evolution, 106902. Juni 2020, doi:10.1016/j.ympev.2020.106902
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Großkopfschnapper: Brief Summary ( German )

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Die Großkopfschnapper (Lethrinidae) sind eine Familie der Barschverwandten. Häufig werden die Fische auch „Straßenkehrer“ genannt, was von einer unglücklichen Übersetzung des englischen Begriffs „scavenger“ in Grzimeks Tierleben kommt. Im Englischen war allerdings „Aasfresser“ gemeint.

Großkopfschnapper unterscheiden sich von den Schnappern (Lutjanidae) durch den großen Kopf mit steilerem Profil, die großen Augen, die Bezahnung und die Anatomie des Kiemendeckels.

Die Tiere leben in tropischen Regionen des Indopazifik, nur Lethrinus atlanticus lebt im Atlantik vor der Küste Westafrikas.

Tagsüber halten sich Einzeltiere unter Überhängen, wie Tischkorallen, auf; Schwärme bevorzugen das freie Wasser an Riffhängen. Der Großaugen-Schnapper Monotaxis grandoculis und der Mosambik-Großaugen-Schnapper Wattsia mossambica leben auch in größeren Tiefen.

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