Die Streifenwanze (Graphosoma italicum) ist eine Wanze aus der Familie der Baumwanzen (Pentatomidae). In der deutschen Literatur wurde sie meist unter dem Namen Graphosoma lineatum aufgeführt. Genetische Untersuchungen konnten aber plausibel machen, dass Graphosoma lineatum nur auf Sizilien und in Nordafrika vorkommt.[1]
Die Tiere erreichen eine Körperlänge von 8 bis 12 Millimetern. Sie sind durch ihr auffälliges, namensgebendes Streifenmuster in Mitteleuropa unverwechselbar. Sie tragen auf der Oberseite sechs schwarze Längsstreifen auf rotem oder gelbrotem Grund. Die Unterseite ist rot und trägt schwarze Punkte. Untypisch für Baumwanzen insgesamt, aber charakteristisch für die Unterfamilie Podopinae ist das sehr große Schildchen (Scutellum), das die gesamten Vorderflügel (Hemielytren) überdeckt. Die Fühler und Beine sind schwarz.[2] Von Graphosoma lineatum im engeren Sinne unterscheidet vor allem die Farbe der Beine. Diese sind bei Graphosoma italicum ganz oder großteils schwarz, bei Graphosoma lineatum rot. Unterschiede in den Genitalmerkmalen existieren weder bei Männchen noch bei Weibchen.[1] In Südeuropa kommen weitere, ähnliche Arten der Gattung wie etwa die Fleckige Streifenwanze (Graphosoma semipunctatum, früher auch im südlichen Mitteleuropa) vor.
Im Gegensatz zu den Imagines mit auffallender Warnfärbung sind die Larven der Art unauffällig bräunlich gefärbt.
Die Art ist westpaläarktisch verbreitet und kommt im gesamten Mittelmeerraum und im angrenzenden Westasien, östlich bis in den Iran, vor, wobei sich die nördliche Ausbreitungsgrenze stark schwankend verändert. In den letzten Jahrzehnten hat sich die Nordgrenze in West- und Mitteleuropa stark nach Norden ausgedehnt, sodass die Art nunmehr bis zur Nord- und Ostsee (Jütland und Südschweden) auftritt. In Deutschland kommt die Art mit Ausnahme des Nordwestens überall vor und ist gebietsweise nicht selten. In Österreich ist die Streifenwanze weit verbreitet, aber nur lokal häufig. Die Tiere besiedeln offene bis halbschattige Bereiche in trockenen bis feuchteren Lebensräumen. Man findet sie auch in höheren Lagen der Mittelgebirge.[3]
Man findet die Streifenwanzen an Doldenblütlern (Apiaceae), wie etwa an Pastinaken (Pastinaca), Haarstrang (Peucedanum), Engelwurzen (Angelica), Möhren (Daucus), Giersch (Aegopodium) und Mannstreu (Eryngium). In den höheren Lagen der Mittelgebirge findet man sie an Bärwurz (Meum athamanticum), in Gärten auch an Kulturpflanzen wie Dill (Anethum graveolens) oder Fenchel (Foeniculum vulgare). Gehölze in der Nähe der Pflanzen, auf denen man die adulten Tiere im Frühjahr häufiger antrifft, scheinen günstig für den Bestand der Wanzen zu sein.[3]
Sowohl die Nymphen, als auch die adulten Tiere sitzen meist auf ihren Nahrungspflanzen und saugen dort an den reifenden Samen. Die Imagines überwintern in trockener Bodenstreu oder in Pflanzenpolstern. Die Kommunikation der sehr vereinzelt lebenden Tiere zum Zusammenfinden der Paare erfolgt über akustische Schmalband-Signale, die durch Bauchvibrationen erzeugt und über die Pflanze weiter geleitet werden. Das Frequenzspektrum mit ca. 100 Hz Grundfrequenz und Oberschwingungen unter 1000 Hz ist auf die Resonanzeigenschaften ihrer Wirtspflanzen abgestimmt.[4] Die Paarung findet ab Ende Mai und insbesondere im Juni statt; die Weibchen legen dann über den Zeitraum Juni/Juli ihre Eier ab. Adulte Tiere der neuen Generation treten ab Ende Juli oder August auf, Nymphen kann man aber bis in den Oktober beobachten. Pro Jahr wird eine Generation ausgebildet.[3]
Die aposematisch gefärbten Imagines besitzen in ihrem Metathorax Drüsenausführgänge für ein Wehrsekret, mit dem sie Fressfeinde zurückschrecken können.[5]
Auf den folgenden Bildern sind die Entwicklungsstadien der Streifenwanze zu sehen.
Die Art wurde von Otto Friedrich Müller, als Cimex italicus, erstbeschrieben. Auguste Puton synonymisierte sie 1881 mit Graphosoma lineatum, was bis 2006 allgemein akzeptiert worden ist. François Dusoulier und Roland Lupoli[6] betrachteten sie dann erneut als valide, von Graphosoma lineatum verschiedene Art. Dies wurde aber zunächst nicht allgemein akzeptiert, die Art wurde als Unterart von Graphosoma lineatum aufgefasst[7] oder ihre Existenz sogar ganz zurückgewiesen[8] Erst nachdem durch genetische Daten untermauert werden konnte, dass es sich nicht nur um eine Farbvarietät der Streifenwanze handelt, fand die Trennung weitere Akzeptanz.
Die Gattung Graphosoma umfasst insgesamt zehn Arten, die paläarktisch in Asien, dem Mittelmeerraum und Europa verbreitet sind. In Südeuropa kommen fünf Arten vor. Graphosoma italicum ist die einzige mitteleuropäische Art.
Die Streifenwanze (Graphosoma italicum) ist eine Wanze aus der Familie der Baumwanzen (Pentatomidae). In der deutschen Literatur wurde sie meist unter dem Namen Graphosoma lineatum aufgeführt. Genetische Untersuchungen konnten aber plausibel machen, dass Graphosoma lineatum nur auf Sizilien und in Nordafrika vorkommt.
Graphosoma italicum is a species of shield bug in the family Pentatomidae. It is also known as the Striped bug (or Italian striped bug) and Minstrel bug.
G. italicum can reach a length of 8–12 mm (0.31–0.47 in). The body is almost round, with a large shield. The basic color of the upperside of the body is red, with wide black longitudinal stripes. The pronotum has six black bands. The antennae are black. Also the sides of the abdominal segments (connexivum) are red with many small black spots. The legs are mostly black, which distinguishes it from its relative, G. lineatum.
Graphosoma italicum had been regarded as either a subspecies, or a synonym, of G. lineatum for over 100 years, so nearly all of the existing literature prior to 2007 referred to this species under the name lineatum. The validity of G. italicum was reestablished via DNA analysis, which demonstrated that the sister species to G. italicum is G. rubrolineatum, while G. lineatum is more closely related to G. semipunctatum.[1][2][3]
G. italicum is distributed across the Western Palearctic and occurs in the entire Mediterranean area, with the northern limit of distribution fluctuating strongly. In recent decades, the northern border in western and central Europe has expanded strongly to the north, so that the species now occurs as far as the North Sea and Baltic Sea (Jutland and southern Finland). In Germany, the type occurs everywhere with exception of the northwest and is not rare regionally. In Austria, it is widespread, but only locally frequent. The insects populate open to half-shady areas in dry to more humid habitats. The subspecies G. i. sardiniensis occurs only in Sardinia.
G. italicum is an insect of warm and sunny areas. It prefers warm slopes and meadows located on south-facing slopes. The orange and black warning colours (aposematism) indicate that the insects are foul-tasting, protecting them from predators. The nymphs do not have the orange-black stripe pattern, instead they are mostly brownish. These shield bugs are frequently found on the umbels of Apiaceae (Daucus, Heracleum, Anthriscus, Foeniculum, etc.), plants which themselves are chemically-protected.
Graphosoma italicum is a species of shield bug in the family Pentatomidae. It is also known as the Striped bug (or Italian striped bug) and Minstrel bug.
Graphosoma italicum
Le graphosome d'Italie ou punaise arlequin (Graphosoma italicum) est une espèce d'insectes hétéroptères de la famille des Pentatomidae, de la sous-famille des Podopinae et du genre Graphosoma. Très fréquent en Europe, il est souvent confondu avec son cousin, le graphosome rayé, nord-africain.
La face dorsale de cette espèce est rayée de bandes longitudinales rouges et noires : six bandes noires sur le pronotum, dont deux se prolongent sur la tête et quatre se prolongent sur le scutellum. Les bords latéraux de l'abdomen (le connexivum) sont tachetés de rouge et de noir. Les pattes sont globalement noires avec parfois une tache rouge sur les tibias (chez la sous-espèce nominale), ce qui le distingue de Graphosoma lineatum dont les pattes sont entièrement rouges[1].
Le scutellum est plus large et long que chez la plupart des punaises pentatomides et recouvre presque tout l'abdomen.
C'est un insecte des zones chaudes et ensoleillées d'Europe fréquent, parfois en grand nombre, sur les ombelles d'Apiacées[2]. Son habitat naturel est les friches, les terrains vagues, les pelouses sèches, le talus des routes, les haies vives et les jardins qui offrent des carottes sauvages, des fenouils, des angéliques, des chardons bleus ou des panais dont il suce la sève des jeunes graines en formation avec son rostre.
Les deux espèces ne craignent pas la prédation par les oiseaux car elles ont un goût repoussant et une coloration aposématique : elles portent des bandes rouges et noires très visibles. Ces lignes sont interrompues, sous forme de points sur le pronotum chez le graphosome ponctué dont les pattes sont orange.
L’espèce Graphosoma italicum est décrite pour la première fois par le naturaliste danois Otto Friedrich Müller en 1766. Le syntype Cimex italicus collecté dans la région de Turin est considéré comme perdu[3],[1].
Graphosoma italicum a longtemps été confondu avec le Graphosoma lineatum, décrit par Linné en 1758. Souvent mis en synonymie, voire considéré comme une simple variété ou sous-espèce pour certains auteurs, d'autres les considèrent comme deux taxons distincts séparés par leur aire de répartition et l'absence de variation morphologique inter-populationnelle[4]. Le graphosome d'Italie est retrouvé en Europe alors que le graphosome rayé est retrouvé en Afrique du Nord. Il s'en distingue notamment par ses pattes, qui sont sombres (entièrement noires, ou presque), alors que celles du graphosome rayé sont rouge-orangé.
En 2017, une étude génétique[3] confirme la validité des deux espèces, montrant même leur faible apparentement au sein du genre Graphosoma (G. lineatum est plus proche de G. semipunctatum, et G. italicum, pour sa part, est plus proche de G. rubrolineatum). Les populations des îles italiennes de Sicile et de Sardaigne sont toutefois originales : les graphosomes siciliens présentent des pattes noires, et ressemblent à des graphosomes d'Italie, mais la génétique les rattache au graphosome rayé, dont ils forment la sous-espèce Graphosoma lineatum siciliencis, et les graphosomes sardes ont un corps orangé et des pattes rouges, semblables à ceux du graphosome rayé, mais sont génétiquement plus proches du graphosome d'Italie, dont ils forment la sous-espèce Graphosoma italicum sardiniensis.
Graphosoma italicum est aussi connu sous les noms de punaise arlequin, graphosome italien, pentatome rayé ou scutellère rayée.
Graphosoma italicum
Le graphosome d'Italie ou punaise arlequin (Graphosoma italicum) est une espèce d'insectes hétéroptères de la famille des Pentatomidae, de la sous-famille des Podopinae et du genre Graphosoma. Très fréquent en Europe, il est souvent confondu avec son cousin, le graphosome rayé, nord-africain.