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Kirchner-Viscacharatte ( German )

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Die Kirchner-Viscacharatte (Tympanoctomys kirchnerorum) ist eine in Südamerika lebende Nagetierart aus der Familie der Trugratten (Octodontidae). Sie ist nur von der Typuslokalität im Departament Gastre in der südargentinischen Provinz Chubut sowie durch holozäne Fossilien von vier Orten am mittleren und unteren Río Chubut bekannt. Die Art wurde erst 2014 beschrieben und ist der zweite rezente Vertreter der Gattung Tympanoctomys. Sie bewohnt wie ihre Schwesterart trockene Landschaften, über ihre Lebensweise ist aber nur wenig bekannt. Der Bestand wird als bedroht angesehen.

Merkmale

Habitus

Die Kirchner-Viscacharatte hat eine äußerlich rattenähnliche Gestalt, die Gesamtlänge der Tiere beträgt rund 22,2 bis 25,6 cm, der Schwanz wird etwa 11,1 bis 11,4 cm lang, das Gewicht liegt bei 50 bis 74 g. Sie sind damit etwas kleiner als ihre Schwesterart, die Rote Viscacharatte (Tympanoctomys barrerae), ihr Schwanz ist im Verhältnis zur Kopf-Rumpf-Länge kürzer. Das Fell zeigt auf dem Rücken eine gelblich-braune Färbung, die meisten Haare haben hier eine Länge von etwa 13 mm und besitzen eine graue Haarbasis und gelblich-braune Spitzen. Dazwischen stehen schwärzliche, etwa 20 mm lange Haare. Die Körperseiten sind heller. Auf der Bauchseite, an der Kehle und an den Vorder- und Hinterbeinen dominiert eine cremefarbene bis weißliche Tönung, die Haare werden hier nur rund 10 mm lang und sind teilweise an der Basis grau gefärbt, an der Spitze dagegen cremefarben. Das obere Kopfprofil ist gebogen, die Ohren sind mit einer Länge von 14 bis 15 mm relativ kurz. An der Basis der Ohren tritt ein Büschel rauer, weißlicher Haare auf. Die Kirchner-Viscacharatte hat auf jeder Schnauzenseite etwa 30 Tasthaare, darunter etwa 35 mm lange, die eine schwärzliche Färbung aufweisen, und etwa 60 mm lange, die dicker und schwärzlich oder weißlich beziehungsweise an der Basis schwärzlich und an der Spitze weißlich sind. Oberhalb der Augen treten auf jeder Seite zwei oder drei Tasthaare auf, jeweils eines davon erreicht den äußeren Rand der Ohren. Zudem kommen an den Wangen jeweils vier Tasthaare vor, die jeweils bis zur Ohrbasis reichen. Die für Tympanoctomys typischen Borsten am Gaumen sind gut entwickelt und bestehen aus dicken, weißlichen Haaren. Der Schwanz ist zweifarbig gestaltet, oberseits dunkler und unterseits heller, er weist ein weniger dichtes Haarkleid auf als bei der Roten Viscacharatte. Die letzten 2,5 cm sind vollständig schwärzlich, das am Ende ausgebildete pinselartige, dunkle Haarbüschel ist nicht ganz so deutlich ausgeprägt wie bei der Roten Viscacharatte. Die Vorder- und Hinterfüße zeigen auf der Rückenseite ein weißlich gefärbtes, kurzehaariges Fell, vorn überdecken längere Haare die gut entwickelten Krallen. Die Länge des Hinterfußes variiert zwischen 29 und 33 mm.[1][2]

Schädel- und Gebissmerkmale

Der Schädel ist breit gebaut und nahezu birnenförmig in der Aufsicht. Die Länge beträgt 27,2 bis 34,2 mm, die Breite zwischen den Jochbögen 16,7 bis 18,5 mm. Wie auch bei der Roten Viscacharatte liegt die größte Breite des Schädels aber am Hinterkopf, hier misst er zwischen 17,3 und 20,8 mm. Der breite Hirnschädel entsteht hauptsächlich durch die aufgeblähten Paukenblasen, ein typisches Kennzeichen für Arten, die an Wüstenklimate angepasst sind. Die Paukenblasen nehmen mit jeweils 13,3 bis 17,6 mm Länge auch gut die Hälfte der gesamten Schädellänge ein. Hier erreicht der Schädel mit bis zu 16,4 mm auch seine größte Höhe. Das Nasenbein ist kurz und auf der Oberfläche glatt, es läuft nach hinten hin spitz zu. Das Stirnbein nimmt im hinteren Teil an Breite zu. Das Gebiss setzt sich aus 20 Zähnen mit folgender Zahnformel zusammen: 1.0.1.3 1.0.1.3 {displaystyle {frac {1.0.1.3}{1.0.1.3}}} {frac {1.0.1.3}{1.0.1.3}}. Die Schneidezähne sind breit gebaut, jeweils über 1,5 mm, im Oberkiefer zeigen sie nach hinten (orthodont). Der Zahnschmelz besitzt eine orange Färbung. Ein langes Diastema trennt die hintere Bezahnung vom jeweiligen Schneidezahn. Die Backenzähne sind hochkronig und im Umriss 8-förmig. Dies trifft auch für den dritten Molar im Unterkiefer zu, während dieser bei der Roten Viscacharatte und der ausgestorbenen Art Tympanoctomys cordubensis komma-förmig ist. Die gesamte obere Zahnreihe wird zwischen 5,0 und 5,7 mm lang, die untere ist nur wenig kürzer.[1][2]

Genetik und Sonstiges

Wie die Rote und die Goldene Viscacharatte (Pipanacoctomys aureus) besitzt auch die Kirchner-Viscacharatte wahrscheinlich einen tetraploiden Chromosomensatz, das heißt, das Tier verfügt über vier Chromosomensätze statt der üblichen zwei. Das bewirkt auch, dass die Spermien durchschnittlich größer sind als bei anderen, diploiden Säugetieren. Sie haben einen paddelartigen, etwas abgeschnittenen Kopf von 11,8 μm Länge und 9,6 μm Breite, der Schwanz erreicht 55,5 μm Länge. Die Rippe, die das Akrosom vom restlichen Kopf trennt, liegt bei Tympanoctomys kirchnerorum von der Kopfbasis aus gemessen bei 18 bis 22 % der Kopflänge und damit auffallend tiefer als bei der Roten Viscacharatte.[3][1][2]

Lebensweise

Über die Lebensweise der Kirchner-Viscacharatte ist bisher kaum etwas bekannt. Das Verbreitungsgebiet der Art beschränkt sich auf das zentrale Patagonien, wo sie Steppenlandschaften mit sandigem Untergrund und Badlands bewohnt. Die durchschnittliche Jahrestemperatur liegt bei 8 bis 9 °C, der jährliche Niederschlag bei 150 mm.[3] Der Pflanzenbewuchs ist spärlich, die Typuslokalität ist mit Chuquiraga-Beständen aus der Gruppe der Korbblütler bewachsen, in denen aber auch Prosopis-, Prosopidastrum- und Schinus-Gewächse vorkommen. Die Kirchner-Viscacharatte lebt teils unterirdisch, die Baue besitzen charakteristische, halbkreisförmige Eingänge von durchschnittlich 10 cm Höhe mit einem gebogenen Oberteil und flachem Boden. Sie befinden sich häufig unter Gebüschen, vorrangig von Melden, die in Senken der Region vorkommen. Einzelne Individuen der Art wurden in Gewöllen von Eulen gefunden.[1]

Systematik

Die Kirchner-Viscacharatte ist eine Art aus der Gattung Tympanoctomys. Dieser werden zwei weitere Arten zugewiesen, von denen aber nur die Rote Viscacharatte (Tympanoctomys barrerae) noch rezent im zentral-westlichen Argentinien rund 550 km nördlich des Auftretens von Tympanoctomys kirchnerorum vorkommt. Tympanoctomys gehört zur Familie der Trugratten (Octodontidae), ihre nächsten Verwandten bilden die Goldene Viscacharatte Pipanacoctomys und die Viscacharatte (Octomys). Mit Hilfe von molekulargenetischen Untersuchungen konnten innerhalb von Tympanoctomys drei Linien ausgemacht werden. Eine davon umfasst die Art Tympanoctomys kirchnerorum, die sich im Unterpleistozän vor etwa 1,47 Millionen Jahren abspaltete. Die beiden anderen Linien werden zur Roten Viscacharatte gestellt, sie bildete sich offensichtlich vor rund 1,02 Millionen Jahren heraus.[1][4]

Entdeckungsgeschichte

Erste Hinweise auf einen neben der Roten Viscacharatte weiteren, im Holozän vorkommenden Vertreter der Gattung Tympanoctomys in Patagonien erbrachten Anfang des 21. Jahrhunderts Ausgrabungen an Abris und Höhlen nahe dem Río Chubut. Dabei kamen zahlreiche Unterkieferfragmente zum Vorschein, deren Alter radiometrisch auf eine Zeitspanne von 5400 Jahren vor heute bis zur frühen Neuzeit datieren und die als Hinterlassenschaften von Eulen gedeutet werden. Die Funde wurden der Roten Viscacharatte zugewiesen, die Ergebnisse wurden im Jahr 2009 veröffentlicht.[5] Ein Jahr zuvor, im März 2008, konnte eine erste frei lebende Population ebenfalls am Río Chubut bei Estancia La Porfía rund 20 km nordnordöstlich von Los Adobes im Departamento Gastre der argentinischen Provinz Chubut beobachtet werden. Dabei wurden drei Individuen, ein Weibchen und zwei Männchen gefangen und präpariert. Die Publikation hierzu erschien ebenfalls im Jahr 2009 und brachte die Tiere mit der Roten Viscacharatte in Verbindung.[3] Weitere Untersuchungen vor Ort führten im Jahr 2014 zur Erstbeschreibung der neuen Art durch Pablo Teta und Forscherkollegen. Als Holotyp gilt dabei eines der gefangenen Männchen vom März 2008 (Exemplarnummer CNP 1862). Der Artname kirchnerorum ehrt einerseits Néstor Kirchner, der Präsident Argentiniens und im Jahr 2010 Generalsekretär der Union Südamerikanischer Nationen war, sowie seine Ehefrau Cristina Fernández de Kirchner, die ihrem Ehemann im Präsidentenamt nachfolgte. Die Ehrung erfolgte, da unter den Amtszeiten der Kirchners die Wissenschaften durch Budgeterhöhungen, Rückholung von Wissenschaftlern aus dem Ausland und der Schaffung des Ministerio de Ciencia, Tecnología e Innovación Productiva aktiv gefördert wurden.[1]

Gefährdung

Das bekannte Verbreitungsgebiet der Kirchner-Viscacharatte ist sehr klein, Nachweise von lebenden Tieren gab es bisher nur in einem Radius von 3 km um die Typuslokalität der Erstbeobachtung. Im mittleren und unteren Tal des Río Chubut ist die Art höchstwahrscheinlich ausgestorben, was möglicherweise mit der Einführung der Schafzucht im Übergang vom 19. zum 20. Jahrhundert in dieser Region und der damit verbundenen Übergrasung und Verdichtung der Böden zusammenhängt. Da im Verbreitungsgebiet zudem ein Uranabbau geplant ist, wird der Bestand von Tympanoctomys kirchnerorum als bedroht angesehen.[6][1]

Literatur

  • M. Monica Díaz, Rubén M. Barquez und Diego H. Verzi: Genus Tympanoctomys Yepes, 1942. In: James L. Patton, Ulyses F. J. Pardiñas und Guillermo D’Elía (Hrsg.): Mammals of South America, Volume 2: Rodents. University of Chicago Press, 2015, S. 1047–1048
  • Pablo Teta, Ulyses F. J. Pardiñas, Daniel E. Udrizar Sauthier und Milton H. Gallardo: A new species of the tetraploid vizcacha rat Tympanoctomys (Caviomorpha, Octodontidae) from central Patagonia, Argentina. Journal of Mammalogy 95 (1), 2014, S. 60–71 doi: 10.1644/13-MAMM-A-160

Einzelnachweise

  1. a b c d e f g Pablo Teta, Ulyses F. J. Pardiñas, Daniel E. Udrizar Sauthier und Milton H. Gallardo: A new species of the tetraploid vizcacha rat Tympanoctomys (Caviomorpha, Octodontidae) from central Patagonia, Argentina. Journal of Mammalogy 95 (1), 2014, S. 60–71
  2. a b c M. Monica Díaz, Rubén M. Barquez und Diego H. Verzi: Genus Tympanoctomys Yepes, 1942. In: James L. Patton, Ulyses F. J. Pardiñas und Guillermo D’Elía (Hrsg.): Mammals of South America, Volume 2: Rodents. University of Chicago Press, 2015, S. 1043–1048
  3. a b c Milton H. Gallardo, Daniel E. Udrizar Sauthier, Agustina A. Ojeda und Ulyses F. J. Pardiñas: Discovery of desert-adapted Tympanoctomys barrerae in Central Patagonia, Argentina. Mammalia 73, 2009, S. 158–161
  4. Milton H. Gallardo, Elkin Y. Suárez-Villota, José J. Nuñez, Rodrigo A. Vargas, Ronie Haro und Nélida Köhler: Phylogenetic analysis and phylogeography of the tetraploid rodent Tympanoctomys barrerae (Octodontidae): insights on its origin and the impact of Quaternary climate changes on population dynamics. Biological Journal of the Linnean Society 108, 2013, S. 453–469, doi:10.1111/j.1095-8312.2012.02016.x
  5. Daniel E. Udrizar Sauthier, Ulyses F. J. Pardiñas und Eduardo P. Tonni: Tympanoctomys (Mammalia: Rodentia) en el Holoceno de Patagonia, Argentina. Ameghiniana 46, 2009, S. 203–207
  6. Ulyses F. J. Pardiñas, Daniel E. Udrizar Sauthier und Pablo Teta: Micromammal diversity loss in central-eastern Patagonia over the last 400 years. Journal of Arid Environments 85, 2012, S. 71–75
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Kirchner-Viscacharatte: Brief Summary ( German )

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Die Kirchner-Viscacharatte (Tympanoctomys kirchnerorum) ist eine in Südamerika lebende Nagetierart aus der Familie der Trugratten (Octodontidae). Sie ist nur von der Typuslokalität im Departament Gastre in der südargentinischen Provinz Chubut sowie durch holozäne Fossilien von vier Orten am mittleren und unteren Río Chubut bekannt. Die Art wurde erst 2014 beschrieben und ist der zweite rezente Vertreter der Gattung Tympanoctomys. Sie bewohnt wie ihre Schwesterart trockene Landschaften, über ihre Lebensweise ist aber nur wenig bekannt. Der Bestand wird als bedroht angesehen.

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Kirchner's viscacha rat

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Kirchner's viscacha rat or Kirchner's vizcacha rat (Tympanoctomys kirchnerorum) is a species of rodent in the family Octodontidae described in 2014.[2] It is one of two species in the genus Tympanoctomys.[2][3] That species is endemic to Chubut Province in the central western Argentina, where it has a fragmented range. Its natural habitat is desert scrubland, dunes and salt flats, where it eats halophyte plants. It is a solitary, nocturnal rodent that constructs large mounds with complex burrows.[2] The species was named in honor of both Cristina Fernández de Kirchner and Néstor Kirchner, presidents of Argentina.

References

Wikispecies has information related to Tympanoctomys kirchnerorum.
  1. ^ Roach, N. (2016). "Tympanoctomys kirchnerorum". IUCN Red List of Threatened Species. 2016: e.T86051353A86051372. doi:10.2305/IUCN.UK.2016-2.RLTS.T86051353A86051372.en.
  2. ^ a b c Pablo Teta; Ulyses F. J. Pardiñas; Daniel E. Udrizar Sauthier i Milton H. Gallardo (2014), "A new species of the tetraploid vizcacha rat Tympanoctomys (Caviomorpha, Octodontidae) from central Patagonia, Argentina", Journal of Mammalogy, 95 (1): 60–71, doi:10.1644/13-MAMM-A-160
  3. ^ Woods, C.A.; Kilpatrick, C.W. (2005). "Infraorder Hystricognathi". In Wilson, D.E.; Reeder, D.M (eds.). Mammal Species of the World: A Taxonomic and Geographic Reference (3rd ed.). Johns Hopkins University Press. p. 1573. ISBN 978-0-8018-8221-0. OCLC 62265494.
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Kirchner's viscacha rat: Brief Summary

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Kirchner's viscacha rat or Kirchner's vizcacha rat (Tympanoctomys kirchnerorum) is a species of rodent in the family Octodontidae described in 2014. It is one of two species in the genus Tympanoctomys. That species is endemic to Chubut Province in the central western Argentina, where it has a fragmented range. Its natural habitat is desert scrubland, dunes and salt flats, where it eats halophyte plants. It is a solitary, nocturnal rodent that constructs large mounds with complex burrows. The species was named in honor of both Cristina Fernández de Kirchner and Néstor Kirchner, presidents of Argentina.

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Tympanoctomys kirchnerorum ( Spanish; Castilian )

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La rata vizcacha patagónica o rata vizcacha de Kirchner (Tympanoctomys kirchnerorum) es una de las dos especies vivientes del género Tympanoctomys, roedores de la familia Octodontidae. Las ratas vizcachas se alimentan de plantas halófilas, por lo que poseen riñones adaptados a una dieta con elevados niveles de cloruro de sodio. Esta especie fue encontrada en el centro-sur de la Argentina. Hacía 50 años que no se descubría una nueva especie para la ciencia de mamífero viviente en la Patagónia árida.[1]

Distribución

Fueron colectados ejemplares vivos en la región del «Yacimiento Los Adobes», campamento minero administrado por la Comisión Nacional de Energía Atómica (CNEA), situado en el extremo norte del departamento Paso de Indios, justo en la zona en que contacta con el sur del departamento Gastre, en el centro-norte de la provincia del Chubut, sector medio de la Patagonia argentina.[1]​ Fue localizada por un equipo de científicos integrado por 3 profesionales de la Unidad de Investigación “Diversidad, Sistemática y Evolución” del Centro Nacional Patagónico (Cenpat) del Consejo Nacional de Investigaciones Científicas y Técnicas argentino (CONICET) —P. Teta, U. Pardiñas, y D. Udrizar Sauthier—, y el restante —M. Gallardo— de la Universidad Austral de Chile.[1]

Los primeros indicios de su existencia fueron restos fósiles exhumados de perfiles holocénicos en el año 2005, en al menos de 4 localidades del valle medio e inferior del río Chubut,[2]​ y publicados por dos de los descriptores como pertenecientes a la única especie viviente del género que se conocía hasta ese momento: Tympanoctomys barrerae.[3]​ Un análisis más profundo de los restos llevó a los investigadores a darse cuenta de que estaban frente a una especie aún no descrita para la ciencia. La hipótesis que se plantearon fue si aún sobreviviría en la zona alguna población relíctica. Para develar la incógnita se comenzó a buscar sus restos en egagrópilas de aves rapaces en dormideros de la zona, hasta que lograron hallar sus huesos en uno de ellos. Finalmente colocaron trampas en los alrededores de dicho dormidero, con las que se lograron capturar ejemplares.[4]

Características

Si se la compara con la otra especie viviente del género Tympanoctomys (T. barrerae) T. kirchnerorum muestra particularidades genéticas y morfométricas, incluso es diferente en sus espermatozoides, los que son más pequeños.[2]​ Su tamaño es menor; su patrón cromático general es amarillento (no rojizo como en T. barrerae) y su cola es proporcionalmente más corta al comparar su largo con la longitud cabeza + cuerpo (43 a 50 % contra 49 a 53 % en T. barrerae).[2]​ También muestra una combinación única de características morfológicas en el cráneo y la dentición, con nasales estrechos y posteriormente acuminados (los que son anchos y en forma de barril en el caso de T. barrerae), el supraoccipital no está expandido lateralmente (mientras que en T. barrerae si está expandido); finalmente, el tercer molar inferior posee una forma de “8”, lo que permite separarla no sólo de T. barrerae sino que también de la tercera especie del género, la extinta: T. cordubensis, ya que en ambas es en forma de “coma”.[2]

Hábitat y costumbres

Esta especie fue encontrada en una zona de estepas arbustivas halófitas áridas fitogeográficamente pertenecientes al sector norte del distrito fitogeográfico patagónico central de la provincia fitogeográfica patagónica.[5]

Biogeográficamente, la zona donde se encontró a esta especie es incluida en la ecorregión terrestre estepa patagónica.[6]

El hábitat que le es propio son salares desérticos muy inhóspitos. Al ser un ambiente extremo la especie debió evolucionar para poder adaptarse y sobrevivir. Cuenta con un poderoso oído para poder detectar a los depredadores. Para poder alimentarse de las plantas halófitas (las que poseen un alto nivel de sal) pela las hojas con unos pelos especiales que tienen antes de los dientes. Para contrarrestar las temperaturas variables y el frío extremo sus cuevas son complejas, con varios niveles a distinta profundidad.[4]​ Su camada está compuesta de hasta 3 crías.

Taxonomía

Esta especie fue descrita originalmente en el año 2014 por los biólogos argentinos Pablo Teta, Ulyses F. J. Pardiñas, Daniel E. Udrizar Sauthier y el chileno Milton Gallardo.[7]

Genética

Genéticamente, esta especie de roedor pertenece a un género tetraploide, es decir, posee cuatro juegos de cromosomas, característica anormal entre los mamíferos que generalmente son diploides. Se hipotetizó que, por fallas en la mitosis o en la meiosis, un ancestro duplicó su número cromosómico.[8]

Etimología

Etimológicamente su nombre genérico proviene de la unión de dos palabras del idioma griego: tympa, por el gran desarrollo de las bullas timpánicas del cráneo, y octomys en razón a sus molares en forma de "8". El término específico kirchnerorum, es en honor a los presidentes Néstor Kirchner y Cristina Fernández de Kirchner, según señaló uno de sus descriptores:

«en homenaje a los últimos dos presidentes que tanto hicieron por la ciencia, mejorando el presupuesto, repatriando científicos, creando un ministerio del área y fomentando la investigación es que a la nueva especie la bautizamos con el nombre de Kirchnerorum».[9][10]

Sobre el hecho de que quede asociado el nombre de Kirchner con una rata, los propios científicos lo aclararon:

«Creemos que es un homenaje y el hecho de que sea un roedor es independiente. Lo fundamental de la taxonomía y de este tipo de decisiones es que el nombre queda inmortalizado, esto no desaparece más. Nosotros trabajamos con nombres que fueron acuñados por Linneo hace 300 años y ese nombre entra en la historia. Es un reconocimiento que pasa los límites del detalle de qué es lo que te dedican, sea una amapola o un tiranosaurio».[4]

Conservación

Su reducido territorio actual de distribución, sumado al hecho de haber sufrido extinciones reciente en el curso medio e inferior del río Chubut, agravado por los perjuicios que sobrevendrían como resultado de proyectos mineros en la zona, hacen que el pronóstico para el futuro próximo para la especie sea el de un alto riesgo de extinción.[2]

Véase también

Referencias

  1. a b c Bautizan “Kirchner” a una nueva especie. Diario Jornada. 30 de noviembre de 2013.
  2. a b c d e Teta, Pablo; Ulyses F. J. Pardiñas, Daniel E. Udrizar Sauthier, & Milton H. Gallardo (2014). «A new species of the tetraploid vizcacha rat Tympanoctomys (Caviomorpha, Octodontidae) from central Patagonia, Argentina». Journal of Mammalogy (en inglés) 95 (1): 60-71.
  3. Udrizar Sauthier, Daniel E.; Pardinas, Ulyses F. J. & Tonni, Eduardo P. (2009). Tympanoctomys (Mammalia: Rodentia) en el Holoceno de Patagonia, Argentina. Ameghiniana. vol.46, n.1 ISSN= 0002-7014.
  4. a b c Científicos descubrieron un nuevo mamífero en Chubut. El Diario de Madryn. 30 de noviembre de 2013.
  5. Cabrera, A. L. (1976). Regiones fitogeográficas argentinas. Enciclopedia Argentina de Agricultura y Jardinería, Tomo II Fs. 1. Ed. ACME. Bs. As. Argentina. 1-85 pp.
  6. Olson, D. M., E. Dinerstein, E. D. Wikramanayake, Burgess N. D., Powell G. V. N., Underwood C. E., J. A. D'Amico, Itoua I., Strand H. E., Morrison J. C., Loucks C. J., Allnutt T. F., T. H. Ricketts, Kura Y., Lamoreux J. F., Wettengel W. W., P. Hedao and Kassem K. R. (2001). Terrestrial ecoregions of the world: A new map of life on Earth. BioScience 51.
  7. Descubrieron un roedor en Chubut y lo bautizarán “T. kirchnerorum”, en homenaje a Néstor y Cristina. Diario Uno. 30 de noviembre de 2013.
  8. Tetraploidía en roedores.
  9. Un ratón kirchnerista en la meseta. LU 20 Radio Chubut. 27 de noviembre de 2013.
  10. Chubut: un roedor llevará el nombre de los Kirchner. Diario Clarín. 30 de noviembre de 2013.

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Tympanoctomys kirchnerorum: Brief Summary ( Spanish; Castilian )

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La rata vizcacha patagónica o rata vizcacha de Kirchner (Tympanoctomys kirchnerorum) es una de las dos especies vivientes del género Tympanoctomys, roedores de la familia Octodontidae. Las ratas vizcachas se alimentan de plantas halófilas, por lo que poseen riñones adaptados a una dieta con elevados niveles de cloruro de sodio. Esta especie fue encontrada en el centro-sur de la Argentina. Hacía 50 años que no se descubría una nueva especie para la ciencia de mamífero viviente en la Patagónia árida.​

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키르치네르비스카차쥐 ( Korean )

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키르치네르비스카차쥐(Tympanoctomys kirchnerorum)는 데구과에 속하는 설치류의 일종이다. 붉은비스카차쥐속으로 분류되는 3종의 하나로 2014년에 처음 기재되었다.[1][2] 아르헨티나 중서부 지역 추부트주의 토착종으로 파현화된 지역에서 발견된다. 자연 서식지는 사막 관목 지대와 모래 언덕 그리고 염전 지역이며, 염생 식물을 주로 먹는다. 독거 생활을 하는 야행성 동물이고, 큰 흙무더기 안에 복잡한 굴을 만든다.[1]

학명과 통용명은 아르헨티나 대통령 크리스티나 페르난데스 데 키르치네르네스토르 키르치네르를 기리기 위해 지었다.

각주

  1. Pablo Teta, Ulyses F. J. Pardiñas, Daniel E. Udrizar Sauthier i Milton H. Gallardo (2014), “A new species of the tetraploid vizcacha rat Tympanoctomys (Caviomorpha, Octodontidae) from central Patagonia, Argentina”, 《Journal of Mammalogy》 95 (1): 60–71, doi:10.1644/13-MAMM-A-160
  2. Woods, C.A.; Kilpatrick, C.W. (2005). 〈Infraorder Hystricognathi〉 [호저하목]. Wilson, D.E.; Reeder, D.M. 《Mammal Species of the World: A Taxonomic and Geographic Reference》 (영어) 3판. 존스 홉킨스 대학교 출판사. 1573쪽. ISBN 978-0-8018-8221-0. OCLC 62265494.
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