Der Christusdorn (Euphorbia milii, Syn.: Euphorbia bojeri Hook., Euphorbia splendens Bojer ex Hook., Euphorbia splendens var. bojeri (Hook.) Leandri) ist eine Art in der Gattung Wolfsmilch (Euphorbia) aus der Familie der Wolfsmilchgewächse (Euphorbiaceae).
Der Christusdorn erhielt seinen deutschen Namen, weil seine dornigen Zweige an die biblische Dornenkrone Jesu erinnerten. Da die Art aber erst im 19. Jahrhundert aus Madagaskar importiert wurde und Madagaskar um die Zeitenwende praktisch unzugänglich war, ist die manchmal immer noch vermutete Verwendung als biblische Dornenkrone völlig auszuschließen.
Der wissenschaftliche Name erinnert an Baron Pierre-Bernard Milius (1773–1829), der französischer Gouverneur der Bourbon-Insel (jetzt Réunion) war. Dieser sandte 1821 drei Pflanzen der damals noch unbekannten Art an den Botanischen Garten von Bordeaux. Von ebendiesen Pflanzen beschrieb und veröffentlichte Charles des Moulins 1826 die Art, die er zu Ehren von Milius benannte.[1]
Er ist ein sukkulenter, dorniger und belaubter Strauch. Innerhalb der Gattung Euphorbia gehört er mit mehr als 50 weiteren Arten zur Untergattung Euphorbia, Sektion Goniostema, in der die Arten paarige und meist auffallend gefärbte Brakteen unter den Cyathien tragen, die die fehlenden Petalen der stark reduzierten Blüten nachahmen. Diese besonderen Brakteen werden „Cyathophyllen“ genannt. Wie alle Euphorbien enthält auch der Christusdorn einen giftigen und hautreizenden Milchsaft.
Die Chromosomenzahl beträgt 2n = 40.[2] Die Art steht auf der Roten Liste der IUCN und gilt als nicht gefährdet (Least Concern).[3]
Man kann folgende Varietäten unterscheiden:
Die meisten im Handel erhältliche Zuchtformen gehen auf Hybriden von Euphorbia milii mit Euphorbia lophogona Lam. 1788 zurück.
Hybriden von Euphorbia milii und Euphorbia lophogona entstehen häufig zufällig, wenn die Pflanzen in Sammlungen nahe beieinander stehen. Erste Berichte über solche Hybriden stammen von Franklin Crosby aus Malibu, Kalifornien, USA (1960) und Harry Hall aus Kirstenbosch, Südafrika (1961). Diese als 'Kalifornische Hybriden' bekannten Sorten tragen unterbrochene Dornenreihen, die einen Kompromiss zwischen den paarigen Dornen von E. milii und den durchgehenden Dornenreihen von E. lophogona darstellen.
Die von Werner Rauh, der Professor an der Universität Heidelberg war, etwa 50 km nördlich von Tolagnaro (Fort Dauphin) gefundenen natürlichen Hybriden zwischen Euphorbia milii und Euphorbia lophogona stellen eine weitere Gruppe dar, die als 'Heidelberger Hybriden' bekannt ist. Rauh beschrieb sie formell als Euphorbia × lomi, wobei die jeweils erste Silbe des elterlichen Namens, (lophogona, milii) den neuen Namen ergab. Im Vergleich zu den Kalifornischen Hybriden haben die Heidelberger Hybriden dünnere Stämme und kleinere aber dickere Blätter.
Eine dritte Gruppe bilden die aus Thailand stammenden Hybriden. Ihr Ursprung ist unbekannt, doch liegt wegen ihrer besonders großen Cyathophyllen die Vermutung nahe, dass ein Elternteil E. milii var. tananarivae ist. In Thailand und anderen asiatischen Staaten gelten die als 'Poysean Hybriden' bekannten Sorten als Glücksbringer, was zu viel züchterischem Eifer und einer weiten Verbreitung der Pflanzen führte.
Alle diese Hybriden sind ideale Zimmerpflanzen und mögen einen hellen, halbschattigen Platz am Fensterbrett. Wie die natürliche Art benötigen sie im Winter mindestens 12 bis 15°, haben bei ausreichender Bewässerung aber keine Probleme damit, nahe bei Heizkörpern zu stehen. Sie vertragen und mögen es, auch im Winter gegossen zu werden, behalten ihre Blätter über mehrere Jahre und blühen fast ganzjährig. Mehltau tritt seltener als bei der natürlichen Art auf, kann bei hoher Luftfeuchte aber vorkommen.
Da alle Arten der Sektion Goniostema miteinander kreuzbar sind, finden sich im Handel inzwischen auch Hybriden von Euphorbia milii mit einem anderen Elternteil als Euphorbia lophogona. Eine von Nathan Wong von den Honolulu Botanical Gardens stammende Hybride Euphorbia milii × Euphorbia decaryi var. spirosticha wurde zuerst 1999 im Grigsby's Katalog (USA) angeboten und zu Ehren des Schöpfers Euphorbia 'Nat Wong' genannt. Eine weitere Kreuzung Nathan Wongs, Euphorbia milii × Euphorbia moratii, besticht durch ihre ungewöhnlich marmorierten Blätter und heißt Euphorbia 'Hawaii'. Erst seit kurzer Zeit im Handel ist Euphorbia 'Honkeytonk', eine Hybride Euphorbia milii × Euphorbia didiereoides mit orangefarbenen Cyathophyllen.
Laut einer Untersuchung des Forschungszentrums für Umwelt und Gesundheit sollen die im Pflanzensaft von Euphorbia lomi und Euphorbia leuconeura enthaltenen Diterpenester durch die Aktivierung von Krebszellen in Verbindung mit einem anderen krebserregenden Stoff als Tumor-Promotoren wirken können. Daher solle man beim Umgang mit diesen Pflanzen darauf achten, dass kein Milchsaft auf die Haut gelange.
Varietäten
Hybriden
Der Christusdorn (Euphorbia milii, Syn.: Euphorbia bojeri Hook., Euphorbia splendens Bojer ex Hook., Euphorbia splendens var. bojeri (Hook.) Leandri) ist eine Art in der Gattung Wolfsmilch (Euphorbia) aus der Familie der Wolfsmilchgewächse (Euphorbiaceae).