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Schoenocaulon ( German )

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Die Pflanzengattung Schoenocaulon gehört zur Familie der Germergewächse (Melanthiaceae). Die etwa 26 Arten sind in der Neuen Welt verbreitet.

Beschreibung

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Schoenocaulon officinale – Illustration aus Köhler’s Medizinal-Pflanzen, 1887: „Sabadill. A B Theile der blühenden Pflanze, natürl. Grösse; 1 männliche, unfruchtbare Blüthe, vergrössert; 2 Zwitterblüthe, desgl.; 3 Kronblatt mit Staubgefäss, desgl.; 4 Staubgefäss, geschlossen, desgl.; 5 dasselbe geöffnet, desgl.; 6 Pollen, desgl.; 7 Frucht, desgl.; 8 dieselbe im Querschnitt, desgl.; 9 einzelnes Fruchtfach, desgl.; 10 Same, natürl. Grösse und vergrössert; 11 derselbe im Längsschnitt.

Erscheinungsbild und Blätter

Schoenocaulon-Arten wachsen als ausdauernde krautige Pflanzen. Diese Geophyten[1] bilden als Überdauerungsorgane unterirdische, knollige Rhizome, die eine Tunika besitzen.[2]

Die grundständigen Laubblätter stehen dicht gedrängt an einer kurzen gestauchten Sprossachse. Die einfachen, grasähnlichen Laubblätter sind schmal und gefaltet. Es liegt Parallelnervatur vor.[2]

Blütenstände und Blüten

Endständig auf mehr oder weniger langen Blütenstandsschäften stehen einfache, ährenähnliche, traubige Blütenstände. Die Blüten stehen jeweils über einem haltbaren, häutigen Deckblatt und über den obersten Deckblättern stehen rudimentäre oder keine Blüten.[2]

Von den radiärsymmetrischen und dreizähligen Blüten sind die obersten zwittrig und die unteren funktional männlich. Die sechs gleichgestaltigen Blütenhüllblätter sind haltbar oder schnell vergänglich, ledrig bis etwas kronblattartig. Die Blütenhüllblätter sind linealisch-lanzettlich bis eiförmig mit glatten bis gekerbten oder winzig gezähnten Rändern. Die Farben der Blütenhüllblätter reichen von grünlich-gelb über grün bis grünlich-purpurfarben. An den Blütenhüllblättern sind manchmal durchscheinende Öhrchen vorhanden und ihre Nektarien sind nicht gut entwickelt. Es sind zwei Kreise mit je drei Staubblättern vorhanden. Die untereinander freien, haltbaren bis vergänglichen Staubfäden sind eineinhalb- bis zweieinhalbmal so lang wie die Blütenhüllblätter und pfriemförmig oder selten Basis verbreitert. Die basifixen Staubbeutel sind schmal-pfeilförmig bevor sie sich öffnen und zeigen nach außen. Drei oberständige Fruchtblätter sind mehr oder weniger stark zu einem dreikammerigen Fruchtknoten verwachsen. Es sind drei freie, haltbare Griffel vorhanden.[2]

Früchte und Samen

Die septizide Kapselfrüchte ist ein- bis dreifächerig. Jedes Fruchtfach kann ein bis acht Samen enthalten. Die ellipsoiden bis eiförmigen oder konischen Samen sind durch die Enge in der Kapselfrucht unregelmäßig verformt.[2]

Chromosomenzahlen

Die Chromosomengrundzahl beträgt x = 8.[2]

Verbreitung

Die Gattung Schoenocaulon kommt nur in der Neuen Welt in drei disjunkten Arealen vor. Nur eine Art, Schoenocaulon dubium ist im nördlichen zentralen Florida beheimatet. Im südlichen Peru befindet sich ein Teilareal von Schoenocaulon officinale, dieses Vorkommen entstand auf Grund ihrer Nutzung durch indigene Völker vor der Ankunft der Europäer. Das andere Teilareal von Schoenocaulon officinale reicht von den südlichen USA (südöstliches New Mexico bis Texas) über Mittelamerika bis Venezuela. Das Zentrum der Artenvielfalt liegt mit etwa 22 Arten in Mexiko[2]. Etwa 20 Arten kommen nur in Mexiko vor, einige von ihnen sind auf relativ kleine Gebiete beschränkt.[3]

Alle drei in den USA vorkommenden Art wurden in den beiden letzten Jahrzehnten wenig gesammelt und sind vielleicht gefährdet[2].

Systematik

Die Gattung Schoenocaulon wurde 1837 durch Asa Gray in Annals of the Lyceum of Natural History of New York, Volume 4, S. 127[4] aufgestellt. Typusart ist Schoenocaulon gracile A.Gray.[5] Synonyme für Schoenocaulon A.Gray sind: Sabadilla Brandt & Ratzeb., Skoinolon Raf., Asagraea Lindl.[1] Der Gattungsname Schoenocaulon leitet sich von den griechischen Wörtern schoenos für drängen und caulos für Stamm (Sprossachse).[2]

Die Gattung Schoenocaulon gehört zur Tribus Melianthieae innerhalb der Familie Melanthiaceae. Sie wurde früher in die Familie der Liliaceae eingeordnet.[6]

Es gibt etwa 26 Schoenocaulon-Arten:[1]

Schoenocaulon caricifolium var. oaxacense Frame): Sie kommt nur im mexikanischen Bundesstaat Oaxaca (daher das Artepitheton) vor.[1]

Nutzung

Eine Nutzung ist nur von Schoenocaulon officinale bekannt, siehe dort.

Quellen

  • Dawn Frame: Schoenocaulon, S. 79 – textgleich online wie gedrucktes Werk, Flora of North America Editorial Committee (Hrsg.): Flora of North America North of Mexico, Volume 26 – Magnoliophyta: Liliidae: Liliales and Orchidales, Oxford University Press, New York und Oxford, 2002. ISBN 0-19-515208-5 (Abschnitt Beschreibung und Verbreitung)
  • Wendy B. Zomlefer, W. Mark Whitten, Norris H. Williams & Walter S. Judd: Infrageneric phylogeny of Schoenocaulon (Liliales: Melanthiaceae) with clarification of cryptic species based on ITS sequence data and geographical distribution, In: American Journal of Botany, Volume 93, 2006, S. 1178–1192. doi:10.3732/ajb.93.8.1178 (Abschnitt Beschreibung und Verbreitung)

Einzelnachweise

  1. a b c d e f g h i j k l m n o p q r s t u v w x y z aa ab ac R. H. A. Govaerts, 2011: online in World Checklist of Selected Plant Families, Kew. Abgerufen am 26. Juni 2018.
  2. a b c d e f g h i Dawn Frame: Schoenocaulon, S. 79 – textgleich online wie gedrucktes Werk, Flora of North America Editorial Committee (Hrsg.): Flora of North America North of Mexico, Volume 26 – Magnoliophyta: Liliidae: Liliales and Orchidales, Oxford University Press, New York und Oxford, 2002. ISBN 0-19-515208-5
  3. Wendy B. Zomlefer, W. Mark Whitten, Norris H. Williams & Walter S. Judd: Infrageneric phylogeny of Schoenocaulon (Liliales: Melanthiaceae) with clarification of cryptic species based on ITS sequence data and geographical distribution, In: American Journal of Botany, Volume 93, 2006, S. 1178–1192. doi:10.3732/ajb.93.8.1178
  4. Erstveröffentlichung eingescannt bei biodiversitylibrary.org.
  5. Schoenocaulon bei Tropicos.org. Missouri Botanical Garden, St. Louis Abgerufen am 1. April 2013.
  6. Schoenocaulon im Germplasm Resources Information Network (GRIN), USDA, ARS, National Genetic Resources Program. National Germplasm Resources Laboratory, Beltsville, Maryland. Abgerufen am 1. April 2013.

Weblinks

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