Die Laternenhaie (Etmopteridae) sind eine Familie kleiner Haie aus der Ordnung der Dornhaiartigen (Squaliformes). Sie kommen in Teilen des Atlantiks, des Pazifiks und des Indischen Ozeans in Tiefen von 50 bis 4500 Metern vor und leben meist an Kontinentalabhängen, seltener auf dem Kontinentalschelf oder im offenen Ozean. Dabei bevorzugen sie tropische bis gemäßigte Regionen, lediglich im Nordatlantik kommen sie bis Island vor. Mit über 50 beschriebenen Arten sind die Laternenhaie die artenreichste Familie der Dornhaiartigen. Über ihre Lebensweise ist noch sehr wenig bekannt. Relativ gut erforscht ist nur der Kleine Schwarze Dornhai (Etmopterus spinax), der an den Atlantikküsten Europas und im Mittelmeer vorkommt und auch in den tiefen Bereichen der nördlichen Nordsee recht häufig ist.
Die meisten Arten erreichen noch nicht einmal eine Länge von 90 Zentimetern, die größte ist Centroscyllium fabricii, die maximal 1,07 Meter lang wird. Mit dem Zwerg-Laternenhai (Etmopterus perryi) und dem Zylindrischen Laternenhai (E. carteri), die nur 16 bis 20 Zentimeter Körperlänge und ein Gewicht von etwa 150 Gramm erreichen, gehören die kleinsten bekannten Haiarten zu den Laternenhaien.[1][2] Laternenhaie haben zwei Rückenflossen, denen je ein mit einer deutlichen Furche versehener Stachel vorangeht. Eine Afterflosse fehlt. Der Schwanzflossenstiel ist ohne seitliche Kiele und ohne dorsale und/oder ventrale Einbuchtungen. Die Schwanzflosse hat unten eine Kerbe. Die meisten Arten besitzen Leuchtorgane.[3] Neben den Laternenhaien sind Leuchtorgane bei Haien nur noch bei einigen Arten der Dalatiidae bekannt. Die Leuchtorgane der Laternenhaie befinden sich auf der meist dunkleren Bauchseite und erzeugen einen grünlichen Schimmer, der die Fische von unten gegen die helle Meeresoberfläche tarnt. Außerdem besitzen einige Arten deutlich sichtbare Leuchtorgane an den Seiten und am Schwanz. Sie dienen wahrscheinlich der Arterkennung und dem Zusammenhalt im Schwarm. Die Haut der Laternenhaie ist mehr oder weniger dicht mit höckrigen oder konisch geformten Placoidschuppen bedeckt. Wie die anderen Arten aus der Ordnung der Dornhaiartigen sind die Laternenhaie lebendgebärend (ovovivipar).[4]
Es gibt vier Gattungen und über 50 Arten. Die Gattungen werden vor allem anhand ihrer Bezahnung unterschieden.
Das folgende Kladogramm stellt die Verwandtschaft der Gattungen und der Etmopterus-Arten zueinander dar.[4]
EtmopteridaeKlade II (E. baxteri, E. granulosus, E. dianthus, E. princeps, E. spinax, E. unicolor)
Klade III (E. gracilispinis, E. polli, E. schultzi, E. virens)
E. sheikoi
Klade V (E. brachyurus, E. molleri)
Klade VI (E. dislineatus, E. lucifer)
Klade VII (E. bigelowi, E. fuscus, E. pseudosqualiolus, E. pusillus, E. sentosus)
Die fossile Überlieferung der Laternenhaie ist spärlich. Es sind nur fossile Zähne bekannt und vollständige Fossilien fehlen gänzlich. Die ältesten, zweifelsfrei den Laternenhaien zuzuordnenden Zähne stammen aus dem Lutetium, einer Stufe des Eozän vor 48,6 bis 40,4 Millionen Jahren. Sie ähneln sehr stark den Zähnen rezenter Arten. Weitere Haizähne, die den Laternenhaien zugeordnet wurden, sind aus der Kreide bekannt. Sie wurden als Eoetmopterus, Proeoetmopterus und Microetmopterus beschrieben, weisen aber nur eine geringe Ähnlichkeit mit den Zähnen heutiger Arten auf und verschwinden zur Kreide-Tertiär-Grenze.[4]
Die Laternenhaie (Etmopteridae) sind eine Familie kleiner Haie aus der Ordnung der Dornhaiartigen (Squaliformes). Sie kommen in Teilen des Atlantiks, des Pazifiks und des Indischen Ozeans in Tiefen von 50 bis 4500 Metern vor und leben meist an Kontinentalabhängen, seltener auf dem Kontinentalschelf oder im offenen Ozean. Dabei bevorzugen sie tropische bis gemäßigte Regionen, lediglich im Nordatlantik kommen sie bis Island vor. Mit über 50 beschriebenen Arten sind die Laternenhaie die artenreichste Familie der Dornhaiartigen. Über ihre Lebensweise ist noch sehr wenig bekannt. Relativ gut erforscht ist nur der Kleine Schwarze Dornhai (Etmopterus spinax), der an den Atlantikküsten Europas und im Mittelmeer vorkommt und auch in den tiefen Bereichen der nördlichen Nordsee recht häufig ist.