Die Zarte Binse (Juncus tenuis) ist eine Pflanzenart aus der Gattung der Binsen (Juncus) innerhalb der Familie der Binsengewächse (Juncaceae). Dieser ursprünglich aus Nordamerika stammende und heute eingebürgerte Neophyt ist erst seit 1824 in Europa nachgewiesen.
Das Binsengewächs stammt ursprünglich aus Nordamerika und kommt dort vom östlichen Kanada bis Mexiko vor.[1] Seit etwa 1824 ist sie auch in Europa bekannt. Heute ist die Binse in Nord-, West- und Zentraleuropa eingebürgert und inzwischen weltweit bis nach Asien, Südamerika, Neuseeland und Australien verbreitet.[1] In den Allgäuer Alpen steigt sie in Bayern bei Grasgehren bei Obermaiselstein bis zu 1430 Metern Meereshöhe auf.[2]
Die Zarte Binse wächst häufig auf Waldwegen und in Trittgesellschaften. Sie bevorzugt eher humusarmen Lehm- oder Tonboden, der basenreich, aber kalkarm sein sollte. Sie erträgt Bodenverdichtung und mäßige Beschattung. In höheren Mittelgebirgen mit Kalkgestein fehlt sie gebietsweise. Nach Ellenberg ist sie ein Mäßigsäurezeiger, auf mäßig stickstoffreichen Standorten wachsend und eine Verbandscharakterart der Vogelknöterich-Trittgesellschaften (Polygonion avicularis). Nach Oberdorfer ist sie eine Charakterart des Juncetum tenuis.[3]
Der ausdauernde, überwinternd grüne Hemikryptophyt bildet kleine gelbgrüne bis braungelbe Horste mit 15 bis 50 Zentimetern Wuchshöhe. Die runden Stängel wachsen aufrecht. Blühende Stängel tragen am Grund ein bis zwei grasartige, rinnige und nicht sehr steife Blätter sowie zwei bis drei den Blütenstand weit überragende Hochblätter. Am Ende der Blattscheiden befinden sich 1 bis 3 Millimeter lange, weißliche Öhrchen.
Der stets endständige Blütenstand ist eine bis zu 8 Zentimeter lange kompakte Spirre. Die Teilblütenstände sind lang gestielt. Die Perigonblätter sind mit 3 bis 4 Millimeter alle gleich lang. Sie sind grün, deutlich dreinervig und lanzettlich zugespitzt. Die inneren sind hautrandig. Sie umgeben sechs Staubblätter und drei aufrechte lange Narben. Die Kapselfrucht ist eiförmig bis kugelig und mit kurzer Stachelspitze ausgestattet. Sie ist deutlich kürzer als die Blütenhülle. Die Samen sind klein und bleich. Sie quellen im Wasser froschlaichartig auf.
Die Blütezeit der Zarten Binse erstreckt sich von Juni bis September.
Die Chromosomenzahl beträgt 2n = 30, 32, 40 oder 84.[3]
Die Bestäubung der Blüten erfolgt durch den Wind (Anemophilie). Die Diasporen werden durch Anhaften im Fell oder an Federn von Tieren verbreitet (Epizoochorie).
15–40 cm hohe Horstpflanze. Erstausbreitung in Europa wegen Klebsamen entlang der ungeteerten Wege durch Trittausbreitung und durch die an Wagenrädern anhaftende Erde. Benetzt man reife Fruchtkapseln mit Wasser, treten nach wenigen Minuten die Samen froschlaichartig aus. Kulturbegleiter.
Die Zarte Binse (Juncus tenuis) ist eine Pflanzenart aus der Gattung der Binsen (Juncus) innerhalb der Familie der Binsengewächse (Juncaceae). Dieser ursprünglich aus Nordamerika stammende und heute eingebürgerte Neophyt ist erst seit 1824 in Europa nachgewiesen.