Die Rankenfußkrebse (Cirripedia) sind eine Teilklasse der Krebstiere (Crustacea). Insgesamt sind etwa 800 Arten bekannt, die alle marin leben. Adulte Tiere leben sessil im oder am Wasser oder parasitisch an anderen Tieren.
Rankenfußkrebse besitzen keine Gliedmaßen, der Hinterleib ist reduziert, der Körper ist kurz und gedrungen. Ursprünglich besteht der Thorax aus sechs Segmenten, an denen je ein Spaltbeinpaar ausgebildet ist. Die Spaltbeine, die aus beborsteten Gliedmaßen (Cirren) bestehen, sind für die Fortbewegung ungeeignet. Bei parasitisch lebenden Tieren sind diese vollständig zurückgebildet. Den Körper umschließt ein aus zwei Teilen bestehender Carapax oder Mantel. Bei sessilen Lebensformen bilden sich typische Kalkplatten aus, die ein festes Außengehäuse (Mauerkrone) bilden können.
Rankenfußkrebse sind in der Regel zweigeschlechtlich (Zwitter). Bei getrenntgeschlechtlichen Arten sind die Männchen extrem klein (Zwergmännchen) und befinden sich am Carapax des Weibchens.
Aus dem befruchteten Ei entwickelt sich eine Naupliuslarve, eine einäugige Larve, bestehend aus einem Kopf und einem Telson, ohne Thorax und Abdomen. Die Naupliuslarve verbringt die erste Zeit im Carapax des Weibchens.
Nach einiger Zeit verlässt die Larve den Carapax. Dieses Metanauplius genannte Larvenstadium ist eine Übergangsform und entwickelt sich weiter zur Cyprislarve.[1][2]
Die Cyprislarve ist das letzte Larvenstadium vor der adulten Form. Diese weist erstaunliche Ähnlichkeit mit dem Muschelkrebs auf. Das Cyprisstadium dient nicht der Nahrungsaufnahme, sein Zweck ist es, einen geeigneten Platz zum Ansiedeln zu finden, da die adulten Tiere sesshaft sind.[1] Das Cyprisstadium dauert einige Tage bis Wochen. Die Larve kundschaftet mit modifizierten Antennen potentielle Oberflächen aus, sie bewerten dabei die Oberflächen auf der Grundlage ihrer Oberflächentextur, ihrer Chemie, Benetzbarkeit, Farbe und – wenn vorhanden – der Zusammensetzung eines Oberflächenbiofilms. Schwärmende Arten setzen sich auch eher in der Nähe anderer Seepocken fest. Wenn die Suche lange dauert und die Energiereserven knapper werden, wird die Larve weniger wählerisch. Hat sie eine potentiell geeignete Stelle gefunden, heftet sie sich mit ihren Antennen und einer abgesonderten Glykoprotein-Substanz mit dem Vorderkopf (also kopfüber) an die feste Unterlage an, um sich vollständig in ein adultes Tier zu entwickeln.[3]
In Portugal und Teilen Spaniens gelten die zur Klasse der Rankenfußkrebse zählenden Entenmuscheln (Pollicipes pollicipes) als Delikatesse. Die dort unter dem Namen percebes angebotenen Tiere sind bei Gourmets als recht teure Spezialität beliebt.
Charles Darwin führte vor der Abfassung seines Hauptwerks Über die Entstehung der Arten mehrere Jahre lang Untersuchungen an Rankenfußkrebsen durch. Er nutzte sie als Modellgruppe für das Hervorgehen von Arten aus anderen Arten durch Evolution.[4]
Die Rankenfußkrebse (Cirripedia) sind eine Teilklasse der Krebstiere (Crustacea). Insgesamt sind etwa 800 Arten bekannt, die alle marin leben. Adulte Tiere leben sessil im oder am Wasser oder parasitisch an anderen Tieren.