Der Pyramiden-Günsel (Ajuga pyramidalis) ist eine Pflanzenart aus der Gattung Günsel (Ajuga pyramidalis) innerhalb der Familie der Lippenblütler (Lamiaceae).
Die pyramidenförmig wachsende, mehrjährige, krautige Pflanze erreicht Wuchshöhen von etwa meist 5 bis 20 (bis 35) Zentimetern. Sie bildet im Gegensatz zum Kriechenden Günsel keine Ausläufer. Der steif aufrechte Stängel ist vierkantig und kurz behaart.
Es ist eine dichte, grundständige Blattrosette vorhanden, deren Blätter deutlich größer sind als die Stängelblätter. Die einfachen Laubblätter besitzen einen schwach welligen Rand.
Die Blütezeit reicht von Juni bis August. Meist tragen alle Stängelblätter Blüten, sind also Hochblätter. Der Blütenstand ist nach oben hin streng vierkantig, pyramidenförmig. Die langsam kleiner werdenden, ganzrandigen oder schwach gekerbten Hochblätter sind intensiv rotviolett überlaufen und doppelt so lang wie die Blüten.
Die zwittrigen Blüten sind zygomorph mit doppelter Blütenhülle. Die 10 bis 18 Millimeter lange Blütenkrone ist lila bis violett mit kurzer Unterlippe, welche Strichsaftmale aufweist.
Die Chromosomenzahl beträgt 2n = 32.[1]
Bestäuber sind Hummeln und Schmetterlinge. Die Hochblätter im Blütenstand bilden wirksame Schutzdächer für die Blüten gegen Regen, ihre rotviolette Farbe erhöht die Signalwirkung der Blüten. Die zottige Behaarung des Kelches schützt die Blüte gegen kleine, kriechende Insekten. Der Nektar ist zusätzlich durch einen steifen, nach oben gerichteten Haarring gesichert.
Die Früchte mit fleischigen, ölhaltigen Anhängseln (Elaiosomen) werden von Ameisen verschleppt, deshalb ungleichmäßiges Auftreten in verschiedenen Pflanzengesellschaften.
Vorkommen sind vor allem in den zentralen und südlichen Alpen, aber auch in den Gebirgen Süd- und Nordeuropas und dem Kaukasus. Der Pyramiden-Günsel ist eine Pflanzenart der Silikat-Gebirgs-Magerrasen; er ist eine Charakterart der Ordnung Nardetalia. In den Alpen kommt er bis in Höhenlagen von 2700 Metern vor. In den Allgäuer Alpen steigt er im Tiroler Teil am Ostgrat der Rothornspitze bis zu einer Höhenlage von 2230 Metern auf.[2]
Die ökologischen Zeigerwerte nach Landolt & al. 2010 sind in der Schweiz: Feuchtezahl F = 3 (mäßig feucht), Lichtzahl L = 4 (hell), Reaktionszahl R = 2 (sauer), Temperaturzahl T = 2 (subalpin), Nährstoffzahl N = 2 (nährstoffarm), Kontinentalitätszahl K = 3 (subozeanisch bis subkontinental).[3]
Die Erstveröffentlichung von Ajuga pyramidalis erfolgte durch Carl von Linné.
Je nach Autor gibt es etwa zwei Unterarten:[4]
Es handelt sich beim Pyramiden-Günsel um eine alte Heilpflanze, die als Wundmittel und bei Stoffwechselstörungen verwendet wird.
Für den Pyramiden-Günsel ist auch der Name Steingünsel belegt.[5]
Der Pyramiden-Günsel (Ajuga pyramidalis) ist eine Pflanzenart aus der Gattung Günsel (Ajuga pyramidalis) innerhalb der Familie der Lippenblütler (Lamiaceae).